Aktivhaus

AktivhausWährend unsere Eigenheime langsam lernen, Energie zu sparen, zeigen uns Planer und Technik, was alles möglich ist: Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Plus-Energie-Haus – nun geht ein Forschungsprojekt des weltweit ersten „Aktivhauses“ an den Start.

Was ist ein Aktivhaus?

Die Vision des Architekten Werner Sobek: „Ein neues zukunftsweisendes Haus – gebaut aus innovativen Materialien, Konstruktionen und Technologien, die unsere gebaute Umwelt nachhaltig verbessern können“.
Die Stuttgarter Weißenhofsiedlung ist für die nächsten 3 Jahre das Zuhause vom Aktivhaus „ B10“, benannt nach dem Standort im Bruckmannweg 10. Aktiv darum, weil das Haus selbst sowohl außen als auch im Wohnbereich auf Veränderungen reagiert, die den Energieverbrauch oder den Komfort des Nutzers betreffen. Dafür sorgen ein ausgeklügeltes Energiekonzept und eine selbstlernende Gebäudesteuerung.

Das Haus verfügt über 85 Quadratmeter Wohnfläche, Flachdach und eine Glasfassade aus hoch gedämmter Vakuumverglasung, die doppelt so gut dämmt wie eine übliche und energiesparende Dreifachverglasung. Die Terrasse klappt das Haus zur Verschattung der großen Glasfront selbst hoch.

Auch Wände, Bodenplatte und Flachdach sind hochgedämmt, so kann mit Niedertemperatur über Fußbodenheizung, Wand- und Deckenheizung geheizt werden.

Wo kommt die Energie im Aktivhaus her?

Sämtliche im Haus benötigte Energie wird selbst aus nachhaltigen Quellen erzeugt. Die Heizwärme wird durch eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Eisspeicher gewonnen. Die Heizung nutzt Daten vom Wetterdienst und kann sich so automatisch anpassen. Mit Photovoltaik wird Strom erzeugt und in einem Stromspeicher gespeichert. Das Aktivhaus erzeugt dabei fast doppelt so viel Energie, wie es selbst benötigt. Mit der „Mehr-Energie“ werden zwei Elektroautos und das unter Denkmalschutz stehende Nachbarhaus, ein Museum, versorgt.

Nach Abschluss des Forschungsprojekts wird das Aktivhaus vollständig zurückgebaut, kann an einem anderen Standort wieder aufgebaut oder zu 100 Prozent recycelt und so in den natürlichen Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Ob das Konzept alltagstauglich wird, das zeigen die nächsten Jahre. Alle möglichen Daten zum Haus, zur Technik und den Probe-Bewohnern werden dazu gesammelt und ausgewertet.

Und wer sich weiter zu diesem irren Projekt (ein Haus, das mehr Energie produziert, als es braucht? Ich meine, das ist Rocket Science!) informieren will, kann das auf der Projektseite tun. Das Bild in diesem Artikel ist ein Screenshot dieser Seite!

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