Mal ehrlich: Wer heute, in Zeiten von steigenden Energiekosten das Thema Energieeffizienz beim Bauen und Modernisieren einfach außen vorlässt, hat die Zeichen der Zeit definitiv nicht verstanden. Denn beim Energieeffizienten Bauen gilt es, Mittel und Wege zu finden, die Energieeffizienz von Neubauten und Bestandsgebäuden zu steigern und maßgebliche Energieeinsparungen zu erzielen. Und das alles lässt sich zusammenfassen in den drei Schlüsselfragen: Was kann ich tun? Welche Maßnahmen haben welche Wirkung und mit welchem Ergebnis? Und wie steht der Aufwand zum Nutzen?
Wer heute gerade so die Mindestanforderungen an den Wärmeschutz seines Hauses einhält, spart mitunter auf kurze Zeit, zahlt aber bei den laufenden Energiekosten fortwährend oben drauf. Richtiges Energieeffizientes Bauen sorgt dafür, die Kosten konstant niedrig zu halten. Wer das von vornherein berücksichtigt, investiert auf lange Sicht kaum mehr.
Grundsätzlich gibt es drei Stellschrauben für die Energieeffizienz eines Gebäudes:
- Erstens: Eine optimierte thermische Hülle, also aller Außenbauteile, die das beheizte Haus nach außen hin abschließen. Dazu zählt nicht nur die Außenwand, je nach Gebäude macht die nur 35 Prozent bis 45 Prozent aus und ist zusammen mit dem Dach, den Fenstern und Türen, der Bodenplatte und den Kellerwänden nur ein Teil von vielen. Da Wärmedämmstoffe bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts unüblich waren, gibt es hier vor allem bei Altbauten vor 1977 erhebliches Einsparpotenzial.
- Zweitens: Eine effiziente Heizungs- und Anlagentechnik. Moderne Heizungen können die Brennstoffe viel besser ausnutzen, brauchen weniger Energie, geringere Vorlauftemperaturen und sparen so Kosten. Geregelte Umwälzpumpen, eine moderne Steuerung und Thermostatventile an den Heizkörpern sorgen für noch mehr Effizienz.
- Drittens: Erneuerbare Energien einsetzen. Die sind unabhängig von teuren fossilen Energieträgern und verursachen weniger CO2 und Kosten.
Energieeffizient bauen heißt auch, die technisch machbaren mit den wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen abzuwägen. „Effizienz ist wichtig, aber die falschen Dinge effizient zu tun, bleibt Verschwendung.“ Wege und Lösungen können je nach Haus, nach Eigentümer und nach Finanzierungsmöglichkeiten anders aussehen und unterschiedlich angegangen werden. Nicht immer ist es möglich, alle drei Ansatzpunkte anzugehen oder gar in einem einzigen Schritt umzusetzen. Bei der Sanierung älterer Gebäude ist es wichtig, das Einsparziel langfristig zu definieren, die Reihenfolge mitunter über Jahre geplanter Schritte so festzulegen, dass das Ziel auch wirtschaftlich erreicht werden kann.
Lange wurde Energieeffizientes Bauen mit dem Verzicht auf Komfort verbunden. Sowohl mit einer modernen Heizung als auch mit einer verbesserten Gebäudehülle erreicht man automatisch das Gegenteil: Eine Steigerung des Wohnkomforts und ein behaglicheres Wohnklima. Bisher galt der Wunsch nach mehr Wohnkomfort als praktischer Nebeneffekt, doch mehr und mehr wird der Komfortgewinn zum Auslöser für energieeffiziente Bau- und Modernisierungsmaßnahmen. Sprich, Energieeffizienz spart nicht nur und macht ein gutes Gewissen, sondern es macht auch Spaß! 😀