Seit 2012 sind die Bodenpreise in Berlin um unglaubliche 500% gestiegen, bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. In ihrem Arte-Beitrag stellt Journalistin Kathrin Häfele zwei Projekte vor, die zeigen: „das Potential liegt auch über den Dächern Berlins.“
„Geschichtsgalerie auf dem Dach des Flughafengebäudes Berlin-Tempelhof“
Der rückwärtige Bereich des 1,2 Kilometer langen Daches über sämtliche Hangars des Flughafengebäudes Berlin-Tempelhof wird in den kommenden Jahren zu einer Geschichtsgalerie umgebaut. Bisher ungenutzt, sollen sich hier Besucher ab 2020 auf eine Zeitreise begeben können und unter dem Motto „Erinnern und Ausblicken“ die bewegte Vergangenheit des Flughafengebäudes sowie seine Gegenwart und Zukunft erleben. Geplant sind ein Ausstellungsturm, wechselnde Angebote in den Durchgängen verschiedener Treppentürme und eine einladende Open-Air-Ausstellungsplattform.
Der Baubeginn ist für 2019 angesetzt. Planung und Umsetzung sind ein nicht ganz so einfaches Unterfangen, da alles mit dem für den Flughafen verbindlichen Denkmalpflegeplan abgestimmt werden muss.
https://www.thf-berlin.de/de/standortentwicklung/geschichtsgalerie/
Roof-Water-Farm
Gutes Gemüse kommt nur vom Land und frischen Fisch gibt es nur an der Küste? Das Berliner Projekt „Roof Water-Farm zeigt, wie zukünftig auf Berliner Dächern gesundes Gemüse und frischer Fisch direkt in der Großstadt produziert werden könnten. In Kooperation mit der TU Berlin und dem Frauenhofer Institut UMSICHT wird hier an innovativen Wegen zur Siedlungswasserwirtschaft und urbaner Nahrungsmittelproduktion geforscht.
Die Roof Water-Farm in der Dessauer Straße in Berlin-Kreuzberg ist momentan noch ebenerdig und dient als Teststrecke und Demonstrationsanlage, um herauszufinden, was alles möglich ist. Wie kann eine ROOF WATER-FARM auf einem Gebäude aussehen? Welche Nahrungsmittel können produziert werden, welche Bewirtschaftungsstrategien sind denkbar? Wie verändert sich dadurch der Alltag und wie wirken diese Veränderungen in das Quartier?
Das Prinzip einer Roof-Water-Farm ist einfach und nachhaltig: Regenwasser und auch aufbereitetes Abwasser aus Duschen, Badewannen, Waschbecken und Küchen der angrenzenden Haushalte soll zur Kultivierung von Pflanzen und Fischen genutzt werden. Nach der Reinigung und Aufbereitung wird das Wasser in die Fischbecken geleitet. Angereichert um „Fischdünger“ werden damit die Gemüsebeete der Farm bewässert und gedüngt.
www.roofwaterfarm.com
Rooftop Bars – Ferientipp der Redaktion:
Wer nicht warten kann und schon jetzt die Dächer der Stadt erobern will, sollte es mal bei einer der vielen Bars und Locations auf den Dächern unserer Großstädte probieren.