Naturdämmstoffe trauen sich Schritt für Schritt vorwärts, hinein in den Dschungel der deutschen Hausbauprojekte. Doch auch oder gerade Naturdämmstoffe haben mit einigen Vorurteilen zu kämpfen. Grund genug für die Deutsche Umwelthilfe (DUH), dem Thema eine Broschüre zu widmen. Schlechte Dämmwirkung, geringer Schallschutz, hohe Brandgefahr, begünstigt Schimmel und Algen, hält nicht lange, nicht wirklich ökologisch und nachhaltig, zu teuer … im Hintergrundpapier „Naturdämmstoffe – Wider die falschen Mythen“ geht die DUH auf alle diese Punkte ein.
Der Einsatzbereich ist ausschlaggebend für das Dämmmaterial
In verschiedenen Tabellen und Diagrammen wird immer wieder der Vergleich zu den herkömmlichen Dämmstoffen zumeist aus Polystyrol gesucht. Nicht jeder Dämmstoff kann allerdings überall Anwendung finden. Die ähnliche gute Dämmfähigkeit bietet Planern und Bauherren eine Alternative, wenn die Dämmstoffe auch für die gewünschten Einsatzbereiche, für verschiedene Bauteile am Haus und deren Anforderungen geeignet sind. Sobald Feuchte- und Druckbeständigkeit als Anforderung ins Spiel kommen, wird es für die Naturprodukte schwierig. Die meisten Naturdämmstoffe dürfen nicht für erdberührte Bauteile wie Bodenplatte oder Kellerwände angewendet werden. Eine Dämmung im Erdreich, unter der Bodenplatte oder auf einem Flachdach muss bestimmte Eigenschaften erfüllen, für die synthetisch Dämmstoffe wie beispielsweise XPS speziell entwickelt wurden.
Zweierlei Maß beim Brandschutz?
Naturdämmstoffe sind in die niedrige Brandschutzklasse B2 als normalentflammbar gruppiert. Der Tenor der Broschüre hierzu: Es gibt keine erhöhte Brandgefahr. Medienberichte versuchen allerdings schon beim Brandschutz von Polystyrol-Dämmlösungen Unsicherheit zu schüren – trotz höherer Einstufung nach Brandschutzklasse B1 als schwer entflammbar und gefahrfreiem Einbau seit mehreren Jahrzehnten.
Stärken und Vielfalt der Materialien nutzen
Verschiedene Einsatzgebiete bieten auch verschiedene Dämmoptionen. Ob konventionelle Dämmstoffe oder Naturdämmstoffe, umweltbewusst-bauen.de rät:
- Bei jeder Dämmmaßnahme das ganze Haus im Auge behalten. Wie wirkt sich die Dämmung auf die gedämmten oder nicht gedämmten Gebäudeteile, auf die Wohnräume und evtl. auch auf die Heizung aus?
- Rat beim Energieberater einholen. Der hilft auch wenn es um Fördermöglichkeiten und eine fachgerechte Ausführung der Arbeiten geht.
- Die individuellen Wünsche und Bedürfnisse zwecks Material, Energieeinsparung und Kosten finden und berücksichtigen.
Das Online-Magazin www.enbausa.de hat sich in einem Beitrag mit der DUH-Broschüre beschäftigt: www.enbausa.de/daemmung-fassade/aktuelles/artikel/naturdaemmstoffe-sind-besser-als-ihr-ruf-5258.html
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