Von Dach zu Dach – der Gründach-Trend in Hamburg kommt gut an. Nicht nur die Regierung der Hansestadt setzt auf die neue Gründach-Strategie. Auch Bauherren, Investoren und Baugemeinschaften entscheiden sich immer öfter für die umweltbewusste Dachbegrünung. Die HafenCity macht es vor: Hier grünt es nicht nur an vielen Ecken, sondern auch auf den Dächern und Terrassen von Wohn- und Bürogebäuden.
Unilever-Gebäude
Das architektonische Grundkonzept des Unilever-Hauses „Nachhaltig Bauen“ hört nicht beim möglichst geringen Primärenergiebedarf auf. Beispielsweise wurden soweit wie möglich ökologisch optimierte Baustoffe eingesetzt, die Risiken für die Umwelt – bis hin zu einem eventuellen Rückbau sowie späteren Entsorgungskosten – minimieren. Das Konzept setzen Behnisch Architekten bis zum Dach konsequent um. Ein etwa 2.100 Quadratmeter großes Gründach oberhalb des sechsten Obergeschosses „krönt“ das Haus. Der zackenförmige Grundriss stellte für die Handwerker eine nicht alltägliche Herausforderung beim Abdichten, Verlegen der Dämmplatten und Herstellen von Gefälle und Drainage dar. Die extensiv begrünte Dachfläche ist hingegen pflegearm und bleibt weitgehend sich selbst überlassen. Einer der vielen Vorteile des Gründachs: An kalten Tagen wirkt es als natürlicher Wärmepuffer, im Sommer schützt es den Innenraum zusätzlich vor Aufheizung und trägt somit nachhaltig zur Verringerung der Kühllasten bei.
http://www.hafencity.com/de/news/unilever-gebaeude-in-der-hafencity-eroeffnet.html
Elbarkaden
Auf den Elbarkaden grünen Rasen und Hecken bereits auf den Terrassen im zweiten Obergeschoss des nördlichen Gebäudeteils. Genutzt wird die Grünfläche von den Mietern. Das Flachdach wurde als Ausgleichsfläche für Pflanzen und Tiere als Gründach angelegt. Auch hier ist das Gründach ein elementarer Teil des umweltbewussten Baukonzepts: Das Gebäude in Passivhausqualität setzt außerdem auf regenerative Energien, Regenwassernutzung und Wärmerückgewinnung. Wärme- und Strombedarf sind auf ein absolutes Minimum beschränkt. Statt High Tech tragen passive Maßnahmen, solare Gewinne, Windenergie und optimal aufeinander abgestimmte Systemkomponenten der Bauteile dazu bei. Kein Wunder, dass sich Greenpeace für die Elbarkaden als Firmensitz entschieden hat.
http://www.enob.info/de/bmwi-preis-2011/elbarkaden-hamburg/
Dock 71
Auch in der östlichen Hafencity werden immer mehr Dächer für eine Nutzung als Dachgarten erschlossen. Am Lohsepark baute eine Baugemeinschaft ihr Gebäude mit 1.200 Quadratmeter großem Gründach und entsprechend viel Platz für Rasen, Gemüsebeete sowie einen Obstgarten.
Dass man auch aus einem normalen Flachdach ein Gründach machen kann, zeigt sich ein paar Dächer weiter. Im Ökumenischen Forum entdeckten die Bewohner das Dach ihres Hauses in der sechsten Etage als Garten für sich. Das rund 300 Quadratmeter große Flachdach ist mit Steinplatten belegt, die Pflanzen wachsen in Kübeln und Töpfen. Eine „Dachgartengruppe“ kümmert sich um Ziersträucher, Kartoffelpflanzen, Kräuter und Blumen.
http://www.hafencity.com/de/elbtorquartier/projekt-49a-oekumenisches-forum-shanghaiallee-12-14.html