Als CasaKlima zertifizierte Energiesparhäuser in Italien
Bei uns in Deutschland heißen Energiesparhäuser KfW-Effizienzhaus, auf Nachhaltigkeit zertifizierte Gebäude werden vom DGNB zertifiziert. In Italien heißen sie „CasaClima“. Und das hört sich nicht nur gut an, die Projekte können sich sehen lassen. Den aktuellen EU-politischen Schlagzeilen der italienischen Regierung zum Trotz, in Italien investieren mehr Bauherren denn je in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Die KlimaHaus Agentur in der Provinz Bozen organisiert Initiativen zur Sensibilisierung der Italiener für Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Bauqualität und Klimaschutz. Die Einrichtung fungiert mittlerweile als Agentur für Klima- und Energiefragen im Allgemeinen, gegründet wurde sie für die vom Gesetz vorgesehene energetische Zertifizierung von Gebäuden in Südtirol. Seit 2002 wurden über 8.000 Gebäude zertifiziert – in Südtirol und in ganz Italien, wo KlimaHaus (italienisch CasaClima) als freiwilliges Qualitätsprotokoll angewandt wird. Mitte September vergab eine Jury den jährlichen KlimaHaus Award. Dieses Jahr warteten besonders viel Arbeit auf die Fachjury, denn im Vorjahr wurden so viele KlimaHäuser zertifiziert wie nie zuvor.
Generaldirektor Ulrich Santa zur Juryarbeit
„Durch die stetig wachsende Zahl an zertifizierten Gebäuden wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, aus der Vielzahl qualitativ hochwertiger Projekte eine Auswahl für den Award zu treffen, unser besonderer Dank gilt wie jedes Jahr den Bauherren, ohne die solch besondere Gebäude nicht realisiert werden könnten.“
Eines der ausgezeichneten Projekte: Das mit dem KlimaHaus Gold zertifizierte Mehrfamilienhaus „Condominium Viale Martiri del 1799“ in Altamura. Die Gold Auszeichnung gab es für den sparsamen Energieverbrauch von nur 5 kWh/m²a. Und das nicht zuletzt dank dem als Umkehrdach konstruierten Flachdach (tetto piano) und der energiesparenden und trotzdem schicken Fassade (facciata). Rücksprünge oder Vorsprünge in Fassade und Dachaufbauten gelten oft als Knackpunkt für energieübertragende Flächen und damit für mögliche Energieverluste sowie für potentielle Wärmebrücken. In diesem Projekt werden zum Teil begrünte Balkone, Terrassen und Loggien nicht nur als Wohnraum unter „freien Himmel“ genutzt, sie dienen gleichzeitig als Klimapuffer fürs Haus. Die nötigen Energiepuffer für die Freiheiten der Fassade werden nicht zuletzt durch hohe Dämmstandards bei Bodenplatte und Dach erreicht.
KlimaHaus Agentur:
„Die dekorativen Details weichen der technischen Wesentlichkeit einer Fassade, die in größeren Maßstäben denkt – Sie resultiert aus einer Gebäudehülle, die sich externen Gegebenheiten anpasst: Sie folgt dem Gebäude, wo nötig; schließt sich dort, wo die Umgebung invasiv ist, zieht sich zurück und öffnet sich, um visuelle Tiefe zu schaffen und um die Wohneinheit in offene Räume zu erweitern, die als Klimapuffer dienen.“
Fotos und Details zu den Energie- und Dämmstandards zu diesem und alle weiteren, ausgezeichneten Projekten unter: http://www.klimahaus-awards.it/de/archiv-uebersicht/kandidaten-2018-55.html
Mehr zur KlimaHaus Agentur: http://www.klimahaus.it/de/willkommen-bei-uns-1.html