Energieeffizientes Bauen und Wohnen – „Wenn schon, dann richtig zukunftsfähig!“

Die Gewinner im Bauherren-Wettbewerb stehen fest

neu- oder altbauFast 100 Bauherren in Rheinland-Pfalz haben sich am landesweiten Wettbewerb „Energieeffizientes Bauen und Wohnen“ der Energieagentur RheinlandPfalz beteiligt. Am 11. September stellten Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser und Energieagentur-Geschäftsführer Thomas Pensel auf dem Energieparcours der Landesgartenschau in Landau die Gewinner vor.

Die konnten sich über Schecks in Höhe von 3.000 Euro, 2.000 Euro und 1.000 Euro freuen und auf eine Plakette für die Hausfassade, die auf die besondere energetische und architektonische Qualität hinweist. Doch das ist noch lange nicht Alles. Denn mit Ihren Wohnhäusern sind sie zukünftig Tag für Tag aufs Neue richtige Klimaschützer und Energiesparer zugleich.

Langfristig planen und kalkulieren

Die Bauherren haben durchdachte Konzepte beim Neubau oder der Sanierung umgesetzt und damit die Energiebilanz ihres Hauses auf Jahrzehnte hinaus zukunftsfähig gemacht. Die Häuser sind allesamt außergewöhnliche Vorbilder, führte Thomas Pensel aus und appellierte an künftige Bauherren: „Planen und kalkulieren Sie langfristig! Mit den Entscheidungen, die Sie heute in Bezug auf Ihre Heizung, Ihre Fassade, Ihr Dach oder das gesamte Haus treffen, leben Sie die nächsten 15, 30 oder 50 Jahre. Was Sie heute richtig machen, beschert Ihnen auf lange Zeit Ruhe und Wohnkomfort.“ Angesichts der dringend gebotenen Einhaltung der Klimaschutzziele ergänzte der Energieagentur-Geschäftsführer: „Um es deutlich zu sagen: Wir haben gar keine Wahl, als bei der Gebäudeenergieeffizienz so entschieden und beherzt zu handeln wie die Preisträger dieses Wettbewerbs.“

Wir finden: Tolle Beispiele, die Lust darauf machen selbst zu bauen.

Die Preisträger: Drei ganz verschiedene Ideen, unterschiedlichste Konzepte und Bauweisen. Keins gleicht dem Anderen, doch allesamt bestechen durch energieeffiziente Bauweise. Energieeffizienz ist zwar nur ein Teil des Bauens, der wirkt sich allerdings maßgeblich auf die späteren und fortlaufenden Kosten beim Wohnen und Leben im Haus aus. Hier einmal zu investieren, zahlt sich Jahr für Jahr aufs Neue aus.

1. Platz
Neubau als KfW Effizienzbau 55
Familie Toth, Bischheim

1.Platz Neubau als KfW Effizienzbau 55

Platz 1 Neubau Einfamilienhaus, Familie Toth, Bischheim

Der 1. Platz begeisterte die Jury mit seiner platzsparenden und sehr schönen architektonischen Umsetzung. Die gesamtheitliche Betrachtungsweise der Effizienz – Wärme, Strom, Mobilität sowie Nachhaltigkeit, Suffizienz Barrierefreiheit- hat die Jury überzeugt. Das Gebäude stellt ein zukunftsweisendes Konzept dar. Das Haus wurde so konzipiert, dass es im Alter wieder abgebaut und komplett recycelt werden kann. Das Haus produziert emissionsfrei 1/3 mehr Energie als es insgesamt benötigt. Mit dem Überschuss wird eine saubere Mobilität von 15.000-20.000 km/a gewährleistet.

  • Einfamilienhaus in Holzständerbauweise
  • 90 Quadratmeter Wohnfläche
  • 30 Zentimeter Dämmung der Außenwände und des Daches
  • Unbeheizter Keller, 17 Zentimeter Dämmung der Kellergeschossdecke
  • Alu-Fenster mit 3-fach Verglasung, U-Wert = 0,90 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
  • Heizung und Warmwasserbereitung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe
  • 1-Kilowatt Power-to-heat Anlage
  • Photovoltaik-Anlage mit 10 Kilowatt Peak mit Batteriespeicher zur Eigennutzung (Heizung, Warmwasser, Haushalt, Elektroauto)

Die Energiekennwerte:
Der Primärenergiebedarf ist 75 Prozent besser als das Referenzgebäude; 31 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr
Der Transmissionswärmeverlust ist 33 % besser als das Referenzgebäude; 0,29 Watt pro Quadratmeter und Kelvin

2. Platz
Neubau als Passivhaus und KfW- Effizienzhaus 40
Familie Schäfer, Haßloch

Neubau als Passivhaus und KfW- Effizienzhaus 40

Platz 2 Neubau Einfamilienhaus, Familie Schäfer, Haßloch

Beim 2. Platz hat die Jury vor allem die gelungene architektonische Ausführung des Gebäudes überzeugt. Bei der Innengestaltung haben die Bauherren, Familie Schäfer aus Haßloch, Wert auf die Verwendung natürlicher Baustoffe gelegt, wie z.B. den Holzboden im Obergeschoss. Die auf den Spitzboden führende Treppe stammt aus einer alten Scheune und wurde neu aufbereitet im Haus verbaut. Der energetische Standard des Gebäudes ist sehr hoch. Mit der sehr effizienten Gebäudehülle und Anlagentechnik erreicht es den momentan höchsten KfW-Effizienzhausstandard 40.

  • Einfamilienhaus als Passivhaus in Massivbauweise
  • 200 Quadratmeter Wohnfläche
  • 30 Zentimeter Dämmung der Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem
  • 34 Zentimeter Zwischensparrendämmung im Dach und 10 Zentimeter Untersparrendämmung
  • 22 Zentimeter Dämmung der Bodenplatte
  • Holz-Alu-Fenster mit 3-fachVerglasung, Uw = 0,68 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
  • Kompaktgerät zur Lüftung, Heizung und Warmwasserbereitung
  • Photovoltaik-Anlage mit 4 Kilowatt Peak Leistung

Energiekennwerte:
Der Primärenergiebedarf ist 64 % besser als das Referenzgebäude; 25,5 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr
Der Transmissionswärmeverlust ist 62 % besser als Referenzgebäude; 0,15 Watt pro Quadratmeter und Kelvin

3. Platz
Neubau als Passivhaus
Familie Schöneberger-Traub, Rodenbach

Neubau als Passivhaus

Platz 3 Neubau Einfamilienhaus, Familie Schöneberger-Traub, Rodenbach

Das Haus wurde nach den „klassischen“ Prinzipien der energieeffizienten Bauweise ausgeführt: Wohn- und Aufenthaltsräume mit großen Fensterflächen nach Süden, Schlaf- und Nebenräume mit kleinen Fensterflächen nach Norden, sehr gut gedämmte Gebäudehülle und effiziente Anlagentechnik mit großer PV-Anlage nach Süden. Bei der Planung des Gebäudes wurde besonderen Wert auf die Barrierefreiheit und einen reduzierten Platzbedarf im Alter gelegt.

  • Einfamilienhaus in Massivholzbauweise (Brettstapel)
  • 119 Quadratmeter Energiebezugsfläche (Summe aller Brutto-Grundflächen einschließlich der umgebenden Mauern oder Brüstungen)
  • 30 Zentimeter Zwischensparrendämmung im Dach
  • plus 10 Zentimeter cm Aufsparrendämmung
  • 38 Zentimeter Dämmung der Bodenplatte
  • Holz-Alu-Fenster mit 3-fachVerglasung, 0,78 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
  • Heizung und Warmwassererzeugung durch eine Luft-WasserWärmepumpe
  • Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung –
  • hotovoltaik-Anlage mit 14 Kilowatt Peak Leistung

Energiekennwerte:
Heizwärmebedarf  = 14,8 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr
U-Wert im Mittel = 0,146  Watt pro Quadratmeter und Kelvin

www.energieagentur.rlp.de

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