Bauministerin verbaut Klimaziele

Mit falschen Zahlen gegen die Gebäudedämmung

Bild von moerschy auf Pixabay

Bundesbauministerin Klara Geywitz äußert sich beim Tag der Immobilienwirtschaft im Rahmen der Konferenz «80 Sekunden» mit der Botschaft, die immer schärferen Dämmvorschriften hätten das Bauen in Deutschland sehr teuer gemacht. Natürlich stockt es gewaltig im Wohnungsbau. Wir alle kennen die Rahmenbedingungen (Inflations- und Zinsumfeld, hohe Energie- und Produktionskosten aller Bauprodukte etc.).

Aber das die Wärmedämmung – wieder einmal als einziger Baustoff und alleiniger Kostentreiber stigmatisiert wird, ist ein sehr einseitiger wie falscher Blickwinkel und wird auch der Immobilienwirtschaft nicht auf die Sprünge helfen.

Im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zählen hingegen andere Aspekte. Die Effizienzhausplanung und der geförderte klimafreundliche Neubau basiert nicht ohne Grund auf einem geringem Primärenergiebedarf – gedeckt durch Erneuerbare Energien, geringe Wärmeverluste über die Gebäudehülle, und der Bezifferung verursachter CO2-Emissionen durch eine Lebenszyklusanalyse (LCA).

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Konterkariert der neue GEG-Entwurf die Klimaziele?

Wie sinnvoll ist die Innovationsklausel für Quartiere im Gebäudeenergiegesetz?

Foto: Bernd Kasper - pixelio.de

Foto: Bernd Kasper – pixelio.de

Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) hat dazu eine klare Meinung. In seiner Pressemitteilung verweist der Verband auf vorliegende Daten und Fakten des FIW München (Forschungsinstitut für Wärmeschutz). Diese Berechnungen zeigen, dass durch die Innovationsklausel im aktuellen Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes mit bis zu 20 Prozent mehr CO2-Emissionen im Quartier gerechnet werden muss. Dies widerspricht den Klimaschutzzielen der Bundesregierung immens.

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Studie – Klimafreundlich Heizen geht nur mit Dämmung

Beitrag im Gebäudeenergieberater

Heizung oder Wärmedämmung – für ein Entweder-Oder ist es zu spät

© Agora Energiewende

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Der kostengünstigste und wahrscheinlichste Weg zu einem klimafreundlichen Wärme- und Heizsystem führt über größere Effizienzanstrengungen im Gebäudebereich und hier vor allem über die Dämmung bestehender Gebäude.

Das zeigt eine aktuelle Studie. Agora Energiewende und der European Climate Foundation ließen untersuchen, wie sich die Klimaziele bis 2030 am kostengünstigsten erreichen lassen. Und zwar das Ziel, die CO2-Emissionen der Gebäude in Deutschland in nur noch 11 Jahren (!) von momentan 130 Mio. Tonnen im Jahr auf 70 Mio. Tonnen im Jahr zu vermindern.
Die Studie identifiziert effiziente Gebäude als Grundlage für den Einsatz der gesamten Palette an Technologieoptionen in der Wärmeversorgung – von Wärmepumpen und Wärmenetzen über solarthermische Anlagen bis zum Einsatz von Power-to-Gas.

„Es bringt nichts, auf einzelne klimafreundliche Wärmetechnologien zu schielen, denn für ein Entweder-Oder ist es nach den Jahren des Zauderns im Gebäudeklimaschutz zu spät.“

Gut zu wissen: Wer neu baut, kann Dämmung und Heizung optimal aufeinander abstimmen. Im Neubau lassen sich höhere Dämmstandards von vornherein und bezahlbar umsetzen (Dabei unbedingt auch an die Bodenplatte und das Dach denken). So bleibt die Heizwärme im Haus, die Heizung muss weniger leisten und kann passend dimensioniert werden.

Link zum Beitrag im Gebäudeenergieberater:

Klimafreundlich Heizen geht nur mit Dämmung
Download der Studie auf www.agora-energiewende.de