Schichtaufbau invented roof

Flachdach sanieren oder neu machen: So treffen Sie die richtige Wahl

Flachdach: Sanieren oder neu machen?

Es ist eine dieser Fragen, die jeden Hausbesitzer, jede Kommune und jeden Planer umtreibt, sobald der Blick nach oben geht: Neuaufbau oder Sanierung – was lohnt sich wirklich?
Ein technisch intaktes Dach zu ersetzen ist in vielen Fällen weder wirtschaftlich noch nachhaltig. Aber eine neutrale Bewertung auf Basis von Fachwissen und Erfahrung zu erhalten, ist gar nicht so einfach. Die reflexartige Antwort lautet oft: Abriss – neues Dach drauf, Thema erledigt. Doch viel zu oft steckt noch erhebliche Substanz in der Fläche.

Wir haben mit Marc Niewöhner, Dachdeckermeister und Sachverständiger, gesprochen und gefragt, wann eine Sanierung lohnender ist als ein Abriss und worauf man achten sollte.

UBHerr Niewöhner, allen voran steht sicher die Kostenfrage?
Niewöhner: Richtig. Ein Vergleich, angepasst an mittlere Bedingungen, macht deutlich:

  • Abriss und Neubau schlagen mit ca. 250–400 €/m² zu Buche, je nach Lage, Ausführung, Material.
  • Eine fachgerechte Sanierung liegt meist bei 90–150 €/m², wenn der Bestand noch brauchbar ist und keine gravierenden Folgeschäden vorliegen.

UB: Das klingt nach einem klaren Plädoyer fürs Nachrüsten statt Abreißen.
Niewöhner: Viele ältere Flachdächer – häufig Baujahre 1980–2000er – sind als Warmdach ausgeführt, das heißt: Die Dämmung liegt unter der Abdichtung. Diese konventionelle Bauweise, verbunden mit häufiger Undichtigkeit, hat zu dem bedenklichen Image geführt, das sich bis heute hartnäckig hält. Aber: Der bestehende Aufbau lässt sich oft recht einfach zu einem Plus- bzw. Umkehrdach aufrüsten – dabei liegt die Dämmung über der Abdichtung –, wenn die Abdichtung noch ohne größere Schäden ist. Auf die vorhandene, Abdichtung wird im Bestand ertüchtigt und anschließend wird eine langlebige Lage druckfester Dämmung gelegt, darüber Schutzvlies und eine Auflast aus bestehend aus einer Dachbegrünung oder Kies

UBWelchen Vorteil bringt dieser umgekehrte Aufbau?
Niewöhner: Die Abdichtung wird dadurch vor UV, Temperaturschwankungen und mechanischen Belastungen geschützt. Die Lebensdauer der Abdichtung erhöht sich durch diese kleine Änderung im Aufbau nachweislich von 20 auf 40 Jahre. Gleichzeitig lässt sich der Dämmstandard auf aktuelle Anforderungen bringen – je nach Ausgangssituation mit Einsparungen von bis zu 30 % bei den Heizkosten. Wir sehen in der Praxis Umkehrdächer aus den 1970er-Jahren, die nach über 50 Jahren noch dicht sind. Genau deshalb ist dieses Prinzip der Schlüssel für nachhaltige Sanierung. Dieses Prinzip passt perfekt zu den Dächern, die schon eine Kiesschüttung als schweren Oberflächenschutz gehabt hatten. Dadurch erhöhen wir die statische Belastung nur gering.

UBEine verdoppelte Lebensdauer spart enorm Ressourcen, das leuchtet ein.
Niewöhner: Ja, man kann sagen, das ist Nachhaltigkeit ohne Greenwashing. Wer ein Dach erhält, statt es abzureißen, bewahrt konkret Ressourcen und vermeidet Emissionen, die man klar beziffern kann. Jeder Quadratmeter Dachabbruch bedeutet sehr grob geschätzt 20–60 kg je nach Aufbau und Art des Flachdaches. Eine Sanierung kann schätzungsweise 80–120 kg CO₂/m² einsparen. Ein Dach von 2.000 m² Fläche könnte über seinen Lebenszyklus damit bis zu ca. 200 Tonnen CO₂ sparen. 

UB: Vor allem in verdichteten Städten werden Dächer zunehmend zur Ressource: Begrünung, Energiegewinnung, Regenwassermanagement oder Aufenthaltsflächen – all das zeigt, dass von Dächern in Zeiten des Wandels offenbar mehr erwartet wird, als nur das Gebäude abzudichten?
Niewöhner: Absolut. Flachdächer haben enormes Potenzial, wenn man es richtig macht. Damit diese Potenziale genutzt werden können, braucht es eine fundierte Bestandsanalyse. Und in den kommenden Jahren wird neutrale und fachlich qualifizierte Beratung immer wertvoller. Viele Sachverständige gehen in den Ruhestand, Nachwuchs ist rar.

UB: Wir haben nun gesehen: Sanierung spart Kosten, Ressourcen und ist nachhaltiger. Aber ist das auch in jedem Fall möglich?
Niewöhner: Eine berechtigte Frage. Viele Dächer sehen von oben schlimm aus, sind in der Substanz aber völlig intakt. Dachdecker entscheiden zwar projektbezogen, doch für viele Betriebe ist ein Neubau einfacher kalkulierbar, standardisierter und mit weniger Haftungsrisiken verbunden als eine komplexe Sanierung. Bauherren fehlt deshalb häufig die neutrale Zweitmeinung. Dabei zeigt sich oft: Ein als „fällig“ eingestuftes Dach kann nach Analyse durch einen Sachverständigen noch Jahrzehnte genutzt werden 

Um zu entscheiden, ob ein Dach weiter genutzt oder ersetzt werden muss, sollten folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Kernbohrungen: Sie geben Aufschluss über den Schichtaufbau.
  • Feuchtemessungen: Hier zeigt sich der Zustand der Dämmung.
  • Statische Berechnungen: Sie klären, ob zusätzliche Lasten durch Dämmung, Kies oder Platten sicher getragen werden können.
  • Materialbeprobung zur Ermittlung des Zustandes der vorhandenen Abdichtung
  • Welche Maßnahmen wären notwendig, um den heutigen Stand der Regelwerke darzustellen

Das Ergebnis solcher Prüfungen überrascht häufig – und entscheidet, ob ein Dach weiter trägt oder tatsächlich erneuert werden muss. Der Mehrwert einer unabhängigen Bewertung liegt auf der Hand: Sie macht Sanierungskosten verlässlich kalkulierbar, weist die Substanz des Bestands nach und zeigt, welche weiteren Nutzungsmöglichkeiten im Dach stecken – etwa Photovoltaik, Begrünung oder Regenwassermanagement.

Am Ende geht es darum, das in unseren Dächern schlummernde Potenzial nicht liegen zu lassen, sondern klug zu nutzen.

UB: Wir danken Marc Niewöhner für das Gespräch. Für weitere Fragen steht er auch in seiner Funktion als Geschäftsführer beim IQDF – Interessengemeinschaft Qualitätsmanagement Dach- und Flachdachabdichtungen – zur Verfügung. (Kontaktdaten) 

Geschäftsführer beim IQDF – Interessengemeinschaft Qualitätsmanagement Dach- und Flachdachabdichtungen


Modernes Einfamilienhaus nach energetischer Sanierung mit gedämmter Fassade und Flachdachsanierung als Umkehrdach – Beispiel für Steuerbonus Dämmung.

Wusstest du schon, dass das steuerliche Absetzen von Dämmkosten jetzt viel einfacher geworden ist?

Wusstest du schon, dass das Absetzen von Dämmkosten jetzt viel einfacher geworden ist?

Seit 2020 kannst du mit dem Steuerbonus nach § 35c EStG bis zu 20 Prozent deiner Sanierungskosten, maximal 40.000 Euro pro Objekt, direkt von der Steuer abziehen. Eigentlich ein attraktives Angebot – aber kaum jemand hat es genutzt. Der Grund war die Bürokratie: zusätzliche Energieberater, komplizierte Nachweise, Unsicherheit bei der Umsetzung.

Seit 2025 ist genau das anders. Heute reicht eine Musterbescheinigung vom Fachunternehmen, die du mit deiner Steuererklärung einreichst. Keine Doppelprüfungen mehr, keine versteckten Zusatzkosten. Selbst die Bescheinigung kannst du absetzen. Damit ist der Bonus endlich praxistauglich geworden.



Was sich geändert hat – und warum das wichtig ist

Früher musste jedes Vorhaben zusätzlich von einem Energieberater bescheinigt werden. Viele Bauherren ließen es deshalb bleiben. Heute genügt ein Formular der Fachfirma. Die Regeln sind klar, die Finanzämter erkennen es ohne Diskussion an.

Der Steuerbonus wird über drei Jahre verteilt: 7 % im ersten Jahr, 7 % im zweiten und 6 % im dritten. Das heißt, wenn du dein Dach für 18.000 Euro sanierst, bekommst du über deine Steuererklärungen rund 3.600 Euro zurück. Parallel sparst du jedes Jahr Energiekosten – eine Dachdämmung reduziert den Heizbedarf im Schnitt um rund 13 Prozent. So rechnet sich die Sanierung gleich doppelt.



Wo die größten Hebel liegen

Die Fassade ist der stärkste Hebel, energetisch gesehen. Bis zu 30 bis 40 Prozent der Wärmeverluste lassen sich hier einsparen. Gleichzeitig ist sie aber auch die teuerste und aufwendigste Maßnahme, die finanzielle Amortization die längste. Ob du auf Naturdämmstoffe setzt, auf Mineralwolle oder günstigere Kunststoffe – alles ist möglich, doch es bleibt ein großes Projekt, das sorgfältige Planung und ein ordentliches Budget braucht. Wenn du ohnehin vorhast die Fassade zu sanieren, dann ergibt dämmen Sinn. 
Wenn du weniger Aufwand betreiben willst, aber trotzdem spürbar sparen möchtest, bietet sich die Kellerdeckendämmung an. Sie ist relativ günstig, schnell gemacht und sofort spürbar: warme Böden im Erdgeschoss und sinkende Heizkosten.

Die Perimeterdämmung, also die Dämmung der Kellerwände im Erdreich, schützt die Bausubstanz zuverlässig vor Feuchtigkeit und Energieverlust. Sie ist im Neubau oder bei Erdarbeiten ideal, im Bestand aber schwer nachzurüsten – deshalb solltest sie mitgedacht werden wenn man neu baut. Nachträglich schwierig, es sei denn, es gibt einen weiteren Grund, den Boden aufzureißen. 

Und dann ist da noch das Dach. Rund 20 Prozent der Energieverluste entstehen hier. Bei einem Satteldach kann man mit einer Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle oder Naturfasern gut nachrüsten. Besonders einfach ist es auch bei der Flachdachsanierung. Du kannst einfach auf die Dachabdichtung mit seiner darunter liegenden Dämmung oder auch ohne, Dämmung auflegen. Mit dem sogenannten Plusdach, auch Umkehrdach genannt, drehst du den klassischen Aufbau um: Da die Dämmung oberhalb der Abdichtung aufgelegt wird ist diese sofort geschützt, und – das ist der große Vorteil, der Aufbau kann direkt auf der bestehenden Konstruktion erfolgen und die Lebensdauer verdoppelt sich. Aus einem Dach, das sonst nach 20 Jahren erneuert werden müsste, wird eines, das bis zu 40 Jahre hält, wie das Fraunhofer Institut ermittelt hat. Danach lassen sich Bekiesung, Terrazzoplatten aufbringen oder ein Dachgarten.

Wenn du dich für eine Begrünung entscheidest, bekommst du weitere Pluspunkte dazu: besseres Mikroklima, CO₂-Speicherung, Regenwasserrückhalt. Viele Kommunen fördern Gründächer sogar zusätzlich – unabhängig vom Steuerbonus. Wie das in deiner Kommune ist, kannst du zum Beispiel über Fördermittel Rechner wie https://www.co2online.de checken..

Was das kostet – und wie du rechnen kannst

Die Kosten variieren stark, aber ein paar Anhaltspunkte helfen: Für eine Flachdachdämmung kannst du mit 100 bis 180 Euro pro Quadratmeter rechnen, bei aufwendigeren Sanierungen auch mehr. Eine Aufsparrendämmung beim Steildach liegt meist zwischen 130 und 200 Euro pro Quadratmeter. Die Kellerdeckendämmung ist deutlich günstiger – hier reichen oft schon wenige Dutzend Euro pro Quadratmeter. Ein extensives Gründach kommt mit zusätzlichen 40 bis 90 Euro pro Quadratmeter ins Spiel, wobei viele Kommunen bis zu 60 Prozent dieser Kosten bezuschussen.

Der Clou: Bei § 35c zählen nicht nur die Arbeitskosten, sondern auch die Materialkosten – und selbst die Bescheinigungskosten. Das macht den Bonus deutlich attraktiver als andere Förderungen.

Worauf du achten solltest

Es gibt ein paar Spielregeln. Dein Gebäude muss mindestens zehn Jahre alt sein. Gefördert wird nur, wenn du selbst darin wohnst – vermietete Wohnungen sind ausgeschlossen. Und die Dämmung muss bestimmte U-Werte erreichen: fürs Dach 0,14 W/m²K, für Kellerdecken 0,25 W/m²K. Lass dir diese Werte von deiner Fachfirma ins Angebot schreiben.

Außerdem gilt: Steuerbonus oder KfW-/BAFA-Förderung – beides zusammen für dieselbe Maßnahme geht nicht. Du kannst aber Maßnahmen aufteilen, zum Beispiel die Fassade über KfW fördern lassen und das Dach über den Steuerbonus. Zeitlich solltest du im Hinterkopf behalten: Die Regelung läuft bis Ende 2029. Und gute Handwerker sind oft lange im Voraus ausgebucht.

Dein Fahrplan

Hol dir ein Angebot und lass dir die U-Werte bestätigen. Sag deiner Fachfirma direkt, dass du die § 35c-Bescheinigung brauchst. Nach der Ausführung bekommst du Rechnung und Bescheinigung – beides aufheben. In deiner Steuererklärung gibst du die Kosten in der Anlage „Energetische Maßnahmen“ an. Damit ist die Sache erledigt.

Der große Vorteil: Durch das standardisierte Formular ist die Gefahr, dass das Finanzamt deine Angaben anzweifelt, praktisch nicht mehr da.

Fazit

Die Förderung gibt es zwar schon seit 2020 – aber erst seit 2025 ist sie wirklich einfach nutzbar. Weniger Bürokratie, klare Regeln, direkte Wirkung in der Steuer.

Ob Fassade, schnelle Kellerdeckendämmung, Perimeterdämmung im Neubau oder ein langlebiges Plusdach mit Begrünung: Dämmen rechnet sich heute mehrfach – finanziell, technisch und ökologisch.

Blick hinter die Fassade: Die unsichtbaren Gefahren von Glas- und Steinwolle

WAS MAN ÜBER KÜNSTLICHE MINERALFASER WISSEN MUSS.


Wenn es um die Dämmung von Häusern und Gebäuden geht, sind Glas- und Steinwolle wahre Klassiker. Diese Materialien begegnen uns auf fast jeder Baustelle und haben eine Menge Vorteile. Doch wie bei vielen guten Dingen im Leben, gibt es auch hier einen Haken: den Umgang mit ihnen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Warum das so ist und wie man sich schützen kann, beschreiben wir hier.


Die unsichtbaren Risiken von Glas- und Steinwolle

Glas- und Steinwolle gehören zur Gruppe der künstlichen Mineralfasern (KMF). Sie sind vielseitig einsetzbar und sorgen für eine effiziente Wärmedämmung. Doch was viele nicht wissen: Beim Verarbeiten können winzige Fasern freigesetzt werden, die, wenn sie eingeatmet werden, gesundheitsschädlich sein können. Diese kleinen Partikel können die Lunge reizen und langfristig das Gewebe schädigen.

Alte vs. neue Dämmstoffe: Ein Generationenwechsel
Bei Dämmstoffen aus Glas- und Steinwolle gibt es einen wichtigen Unterschied: die „alten“ und die „neuen“ KMF-Dämmstoffe. Die alten Produkte, die vor 1998 hergestellt wurden, gelten als besonders problematisch. Sie stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und müssen daher als gefährlicher Abfall entsorgt werden.
Seit 1998 hat sich in der Produktion einiges getan. Die neuen KMF-Dämmstoffe sind so konzipiert, dass sie besser vom Körper abgebaut werden können. Die Fasern lösen sich schneller auf und werden somit auch schneller wieder aus der Lunge entfernt. Das bedeutet aber nicht, dass sie völlig harmlos sind. Auch die neuen Fasern können Haut- und Augenreizungen sowie Atembeschwerden verursachen.


Tipps für den sicheren Umgang mit KMF-Dämmstoffen
Wie geht man nun man am besten mit diesen Dämmstoffen um, damit die Gesundheitsrisiken minimiert werden.

Hier ein paar Tipps:
1. Schonende Demontage: Versuche, KMF-Materialien so wenig wie möglich zu beschädigen. Das reduziert die Freisetzung von Fasern.
2. Atemschutz: Eine Halb- oder Viertelmaske mit P2-Filter ist Pflicht, wenn du mit diesen Materialien arbeitest.
3. Schutzausrüstung: Handschuhe, Schutzbrille und ein atmungsaktiver Schutzanzug (Typ 5) sind ebenfalls unverzichtbar.
4. Werkzeuge: Schneide die Dämmstoffe mit einem Messer oder einer Schere, anstatt sie zu zerreißen.
5. Staub vermeiden: Verwende einen Industriestaubsauger, um Staub zu entfernen, und vermeide das Abblasen mit Druckluft oder trockenes Kehren.
6. Maschinen: Schnell laufende Maschinen wie Schleif- oder Bohrmaschinen sollten vermieden werden, da sie zu viel Staub aufwirbeln.
7. Befeuchten: Befeuchte frei gelegte Fasern mit Wasser oder einem Restfaserbindemittel, um Staub zu binden.
8. Hygiene: Gründliches Waschen der Hände und des Gesichtes nach der Arbeit. Und Rauchen und Essen im Arbeitsbereich sollte vermieden werden.

Die richtige Entsorgung
Auch bei der Entsorgung von KMF-Abfällen gibt es einiges zu beachten. Diese Abfälle sollten staubdicht verpackt und von anderen Baustellenabfällen getrennt gesammelt werden. Nutze geschlossene Behälter wie Tonnen oder reißfeste Säcke. Alte KMF-Dämmstoffe müssen als Asbestabfälle entsorgt werden und dürfen nur von berechtigten Entsorgungsunternehmen abgeholt werden.

Fazit: Sicherheit geht vor
Glas- und Steinwolle sind aus dem Bauwesen nicht wegzudenken. Ihre Vorteile liegen auf der Hand, aber sie bringen auch Risiken mit sich. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen und einem bewussten Umgang kann man die gesundheitlichen Gefahren jedoch minimieren. Also bleibt informiert und geschützt!

Photovoltaikanlage – der richtige Dachaufbau senkt die Kosten

Image by Solarimo from Pixabay

Photovoltaikanlagen auf Dächern werden auf mittlere Sicht zum Standard unserer zukünftigen Energieversorgung. Um Kosten für Installation und Betrieb zu senken, müssen Sie bereits in der Planungsphase einiges beachten. Die Kostenvermeidung beginnt schon beim richtigen Dachaufbau.

Dämmung als Schutz für die Dachabdichtung

Für die Installation einer PV-Anlage lohnt es sich das Flachdach als Umkehrdachkonstruktion umzusetzen. Besonderheit und Merkmal bei einem Umkehrdach: die Dämmschicht wird auf der Dachhaut verlegt, anstatt darunter. Diese Konstruktionsweise wird immer mehr zur Regel, da sie gleich mehrere Vorteile bietet:

… Weiterlesen

Bauministerin verbaut Klimaziele

Mit falschen Zahlen gegen die Gebäudedämmung

Bild von moerschy auf Pixabay

Bundesbauministerin Klara Geywitz äußert sich beim Tag der Immobilienwirtschaft im Rahmen der Konferenz «80 Sekunden» mit der Botschaft, die immer schärferen Dämmvorschriften hätten das Bauen in Deutschland sehr teuer gemacht. Natürlich stockt es gewaltig im Wohnungsbau. Wir alle kennen die Rahmenbedingungen (Inflations- und Zinsumfeld, hohe Energie- und Produktionskosten aller Bauprodukte etc.).

Aber das die Wärmedämmung – wieder einmal als einziger Baustoff und alleiniger Kostentreiber stigmatisiert wird, ist ein sehr einseitiger wie falscher Blickwinkel und wird auch der Immobilienwirtschaft nicht auf die Sprünge helfen.

Im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zählen hingegen andere Aspekte. Die Effizienzhausplanung und der geförderte klimafreundliche Neubau basiert nicht ohne Grund auf einem geringem Primärenergiebedarf – gedeckt durch Erneuerbare Energien, geringe Wärmeverluste über die Gebäudehülle, und der Bezifferung verursachter CO2-Emissionen durch eine Lebenszyklusanalyse (LCA).

… Weiterlesen

Greenpeace Studie zu Erneuerbaren Energien in sanierten Altbauten

Warum auf Erneuerbare Energien umrüsten nur die halbe Miete ist

Image by Rosy from Pixabay

In einer Studie im Auftrag von Greenpeace zeigt das Wuppertal-Institut auf, wie Deutschland die Pariser Klimaziele im Gebäudebereich noch erreichen kann. Die Studie fasst konkret zusammen was passieren muss, damit unsere Gebäude in Deutschland bis 2035 ohne Öl und Gas beheizt werden können. Fazit: Der schnelle Umstieg auf Wärmepumpen und Wärmenetze für eine Treibhausgas-neutrale Gebäude-Wärmeversorgung kann nur in Verbindung mit einer zweiten wesentlichen Säule gelingen: Mit der drastischen Senkung des Heizenergiebedarfs durch die verstärkte Sanierung der Bestandsgebäude.

„Wärme, die ein Gebäude nicht verliert, muss nicht erzeugt werden. Eine drastische Senkung des Heizenergiebedarfs durch verstärkte Gebäudesanierung ist daher ebenso wichtig wie THG-neutrale Heizungssysteme.“

Der Neubau zeigt es bereits. In gut gedämmten Gebäuden können Wärmepumpen wirklich effizient heizen. Die Realität: Viele Bestandsgebäude in Deutschland wurden noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut. Die immer wertvollere Heizenergie geht hier über die Außenwände, das Dach oder den Keller verloren.

… Weiterlesen

Neubau – Förderung ab März 2023

Die Programme „Klimafreundlicher Neubau“ und „Wohneigentum Familien“ stehen in den Startlöchern

Gebäudeenergiegesetz - das gilt für Bauherren
Image by 2211438 from Pixabay

Seit letztem Jahr steht die Neubauförderung quasi auf dem Abstellgleis und damit auch viele geplante Neubauvorhaben. Einzig das Effizienzhaus 40 NH, also der Neubau eines Effizienzhaus 40 mit Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude kann derzeit und noch bis Ende Februar 2023 zu den derzeitigen Konditionen und immerhin mit einem Tilgungszuschuss von 5% des Kreditbetrages finanziert werden.  
Rasant steigende Baupreise und ansteigende Zinsen bei der Baufinanzierung lassen die Rufe nach einer attraktiven Neubauförderung lauter werden. Der große Wunsch von Bauherren, Planer und Energieeffizienz-Experten: die Neubauförderung muss planungssicher sein.

Die neue „Förderung für den klimafreundlichen Neubau“ soll am 1. März 2023  starten. Erste Informationen zur Ausgestaltung und zu den neuen Förderkonditionen des Neubauprogramms lässt nun die KfW verlauten. Für den Juni 2023 ist der Programmstart der Förderung „Wohneigentum Familien“ angekündigt. Damit können Familien weitere Förderoptionen ziehen. Geplant sind Kreditbeträge bis zu 240.000 Euro, kombinierbar mit der Förderung fürs Effizienzhaus 40 für Familien mit Kindern und geringem oder mittlerem Einkommen.

… Weiterlesen

Neues Best-Practice-Portal

Inspirations- und Wissensquelle für klimaneutrales und nachaltiges Bauens und Sanieren

Bau- und Sanierungsvorhaben stellen an sich schon eine große Herausforderung dar. Dabei noch an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit denken? Mit einem Blick über die Schulter bereits umgesetzter Projekte soll das zukünftig einfacher werden. Was geht? Was ist möglich? Wie haben es andere schon gemacht?

Schaufenster klimaneutrales Bauen und Sanieren

Mit dem „Schaufenster klimaneutrales Bauen und Sanieren“ hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) nun ein Best-Practice-Portal für den Baubereich online gestellt.
Unter https://www.gebaeudeforum.de/schaufenster/ werden Bau- und Sanierungsprojekte vorgestellt, die in punkto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vorbildlich sind. Ziel des Portals ist es, als Inspirations- und Wissensquelle die Erfolge für die Energiewende sichtbar machen.

… Weiterlesen

Nachhaltige Bauprodukte

Worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt

DGNB Report Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit | Quelle: DGNB

Baumaterialien so auszuwählen, dass am Ende ein ganzheitlich nachhaltiges Gebäude entsteht? Das ist alle andere als trivial. Wird aber immer wichtiger. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (kurz) DGNB sagt in einer neuen Publikation worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt. 

Wer ein Neubauvorhaben angeht, kommt am Thema Nachhaltigkeit nicht mehr vorbei.  Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert den Neubau eines Wohnhauses nur noch, wenn ein Effizienzhaus 40 der so genannten Nachhaltigkeitsklasse geplant ist und auch ausgeführt wird.
Mit dem neuen Report gibt die DNGB Planenden und Bauherren Prinzipien und Methoden an die Hand, die bei der Auswahl der Baumaterialien helfen können.

… Weiterlesen

DGNB entwickelt Ressourcenpass für Gebäude

Kennen Sie die Ökobilanz, den Ressourcenverbrauch, die Klimawirkung oder die Kreislauffähigkeit Ihres Gebäudes?

Foto: Bernd Kasper – pixelio.de

Der Energieausweis für Gebäude hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert. Dieser fokussiert auf die Nutzungsphase einer Immobilie, betrachtet jedoch nicht die für den Klimaschutz so wichtige Zielgröße der CO2-Emissionen. Bauphase und Baukonstruktion und die dort entstandenen negativen Umweltwirkungen sind ausgespart. Hier setzt die Idee eines Gebäuderessourcenpasses an.

Warum reicht der Energieausweis nicht aus?

Nach Angaben des NABU „sind die CO2-Emissionen aus Bau und Nutzung von Gebäuden für etwa 30 Prozent der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Allein bei der Herstellung von Baustoffen zur Errichtung und Modernisierung von Gebäuden werden etwa acht Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen produziert.“

… Weiterlesen