Paris – die Stadt der Liebe – hat seine Liebe für Gründächer entdeckt
„100 Hektar sollen bis 2020 neu bepflanzt werden, auf Dächern, an Fassaden oder auf Wiesen“ berichtet das Handelsblatt in einem aktuellen Beitrag.
Diese Entscheidung beruht dabei auf einem ganz praktischem Hintergrund:
„Ein Drittel der Bepflanzung soll dem Anbau und der Produktion von Obst und Gemüse dienen. Nahrungsmittel aus der Stadt für die Stadt. Paris erhoffe sich dadurch einen großen Effekt für den Klimaschutz: Die städtische Landwirtschaft vermeidet nicht nur Stunden, sondern Tage an Anlieferungszeiten, Treibgasemissionen werden vermindert, und wenn grüne Dächer die Sonnenstrahlungen aufnehmen, wird sogar der Betrieb an Klimaanlagen verringert“ heißt es im Beitrag weiter.
Dass Paris nun auch auf begrünte Dächer und Fassaden setzt, kommt nicht von ungefähr. Denn die Gründächer machen Klimaschutz besonders in Großstädten sichtbar und greifbar.
Gründächer erweisen sich dabei als wahre Multitalente mit vielseitigem Nutzen für Mensch, Umwelt und Klima: Sie schützen vor Überhitzung im Sommer und dämmen im Winter. Sie fangen Regenwasser, sogar Starkregen auf und geben das Nass nach und nach dosiert wieder an Pflanzen und Umwelt ab. Sie schaffen auch in dicht bebauten Städten Lebensraum für Pflanzen, Vögel und Insekten – und natürlich auch neue und zusätzliche Erholungs-, Rückzugs- und Nutzflächen auf Dachterrassen und Dachgärten für uns Menschen. Und Gründächer nutzen auch dem Haus und seinen Bewohnern. Etwa beim Umkehrdach wird die von oben gedämmte Dachabdichtung vor Temperaturschwankungen, Nässe und Sonneneinstrahlung geschützt – der perfekte Dachaufbau für ein Gründach. Der verlängert das Leben einer Dachabdichtung auf über 50 Jahre. Sowohl die Instandhaltungskosten als auch die Heizkosten veringern sich so ganz nebenbei erheblich.
Von 2004 bis 2014 schaffte es die Hauptstadt von Frankreich, seine Gebäudeemissionen um 15 Prozent zu senken. Das Fazit der Stadtverwaltung im Handelsblatt: „Sowohl Bürogebäude und Unternehmen, als auch private Haushalte haben ihren Energieverbrauch eingeschränkt – hier zahlt sich offenbar tatsächlich die höhere Energieeffizienz aus.“