Wo im Gebäude steckt eigentlich die Nachhaltigkeit?

Experten aus verschiedenen Bereichen erläuterten am Beispiel des Scandic Hotels am Potsdamer Platz, was ein nachhaltiges Bauwerk ausmacht.

Wie bewertet man die Nachhaltigkeit von Gebäuden? Welchen Einfluss haben die einzelnen Bauprodukte für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes? Wie können Baustoffhersteller mit Ihren Produkten und Informationen daran mitwirken? Und was macht ein nachhaltiges Hotelgebäude aus?

Scandic Berlin Potsdamer Platz, front view, exterior view, facade

Scandic Berlin Potsdamer Platz, front view, exterior view, facade

Wie ein Gebäude nicht nur nachhaltig geplant und gebaut, sondern auch betrieben wird, konnte kann man am Beispiel des DGNB-zertifizierten Berliner Scandic Hotel Potsdamer Platz sehen. Die Zertifizierung des Hotels war Teil der Pilotphase für die Erstellung von Nutzungsprofilen für Hotels. Dabei erreichte das Projekt das beste Bewertungsergebnis innerhalb der Pilotprojekte und erhielt insgesamt die zweithöchste Auszeichnungskategorie der DGNB. „Es ist ein Paradebeispiel für ein nachhaltiges Gebäude – vor allem in der Nutzung“, fasst DNGB-Auditor Mark Kumar Bose zusammen. … Weiterlesen

Bäume als Fassade schützen vor Hitze, Kälte und Lärm

Foto: Paolo Rosselli www.stefanoboeriarchitetti.net

Foto: Paolo Rosselli – www.stefanoboeriarchitetti.net

Weltweit innovatives Hochhaus holt das Grün zurück in die Stadt.

Zwei Hochhaustürme in Mailand bringen den Wald zurück in eine der dichtest besiedelten europäischen Großstädte, deren Luftverschmutzung so hoch ist, dass immer wieder Autofahrverbote angeordnet werden. „Der Bosco Verticale ist ein weltweit einzigartiges architektonisches Experiment, ein Modell für die Innenstadt der Zukunft“, so Architekt Stefano Boeri in einem Beitrag gegenüber der Welt. Die Fassaden der zwei Apartmenttürme in Mailand sind mit 800 Bäumen und 20.000 Pflanzen begrünt. … Weiterlesen

Flachdach mit Wohnraumreserve

Das richtige Flachdach hat viele Gesichter und Möglichkeiten

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Quelle: Gute Architektur – Verband privater Bauherren Foto: Michael Reisch, Düsseldorf

Was machen, wenn’s im heimeligen Zuhause zu eng wird? Ein individuell zugeschnittener Anbau kann die Lösung sein. Das zeigte auch ein Düsseldorfer Projekt, wo dem Neubau nachträglich ein Staffelgeschoss aufgesattelt wurde. … Weiterlesen

Die Dämmung der Bodenplatte ist nicht nur finanziell ein Gewinn

Gastkommentar Ronny Meyer – Bauingenieur, Journalist und Autor

Die beste Energiebilanz erhält man mit einer rundum energieeffizienten Gebäudehülle. Damit auch wirklich keine Wärme verloren geht, muss man schon bei der Bodenplatte auf eine perfekte Dämmung achten.

Foto: Hartmut910 I pixelio.de

Foto: Hartmut910 I pixelio.de

Beim Entwurf eines Neubaus stehen nahezu immer nur die Wohnräume und die Gesamterscheinung des Hauses im Fokus. Ist ja auch klar: Denn Dach, Fassade, Wohnzimmer, Bad und Küche sind das, was man jeden Tag sieht. Und das Fundament? Das blendet man gerne aus, es gibt ja Wichtigeres. Bestenfalls werden gedanklich die Außenabmessungen und die tragenden Wände des Erdgeschosses einfach nur runter auf die Baugrubensohle gelotet, die Ecken mit Strichen verbunden. Fertig ist der Plan. Im übertragenen Sinne könnte man sagen, es werden bei der Hausplanung die schönsten Kleider ausgesucht, aber die Schuhe haben keine Sohle. Das ist ungünstig: Denn so attraktiv das Haus auch später sein wird – ob mit oder ohne Keller gebaut – es kühlt nach unten aus. … Weiterlesen

Bis zu 4.000 € für einen Energieberater übernimmt der Staat

Energieberater beauftragen und Zuschuss beantragen!

Geförderte Baubegleitung durch Energieberater jetzt auch im Neubau

Foto: Hartmu910 – www.pixelio.de

Bauherren die nicht nur neu, sondern auch mit Energieeffizienz bauen wollen, kommen sich sicherlich manchmal vor, als balancieren sie auf einem Hochseil. Auf der einen Seite der Traum vom Eigenheim, auf der anderen Seite Bereitschaft und Wunsch etwas für Klima und Umwelt zu tun. Für Letzteres gibt es zwar Aufwind in Form finanzieller Förderung vom Staat, doch Baukosten, Finanzierung und hohe energetische Baustandards zum Erreichen der ersehnten Förderstufe ziehen dabei ganz schön nach unten. Wie sollen Bauherren da das Gleichgewicht behalten? Ein Netz mit doppeltem Boden wäre genau das, was sich viele beim Bauen wünschen würden.

Für zusätzliche Sicherheit kann ein baubegleitender Energieberater sorgen.

Dieser kann sicherstellen, dass ein geplantes Effizienzhauskonzept in der Bauphase und Praxis auch wirklich aufgeht. Der Energieberater konzentriert sich dabei auf alle energetischen Schwerpunkte, die zum Erreichen eines niedrigen Energieverbrauchs und der gewünschten Förderung erforderlich sind und ergänzt somit die Leistung von Architekt und Ausführenden. Falsche Dämmstoffe, Mängel bei Einbau oder Konstruktion oder die Abstimmung und Einstellung von Lüftung und Heizung – konkrete Vorgaben und rechtzeitig erkannte Probleme können so direkt geklärt und behoben werden. … Weiterlesen

Moderne Energiesparhäuser werden lukrativ gefördert

Die KfW-Neubauförderung spielt ab April in einer neuen Liga.

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Foto: Michael Grabscheit – www.pixelio.de

Seit 1. April 2016 gibt es für den Neubau eines Energiesparhauses mehr Förderung von der KfW. Verantwortlich für die Neuaufstellung des KfW-Programms ist die Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) zum Jahresbeginn 2016.

Der Höchstwert für den Jahres-Primärenergiebedarf verschärfte sich um 25 Prozent, um ca. 20 Prozent die Vorgaben für den Wärmeschutz von der Bodenplatte über die Wände bis zum Dach. Das heißt: Wer jetzt baut, muss die neuen Anforderungen erfüllen.
Grund und Zeit zum Ärgern – „wieso denn gerade jetzt“ – gibt es allerdings nicht. Ein neuer Referentenentwurf der EnEV ist schon in der Pipeline: Hier ist eine weitere Verschärfung des Jahres-Primärenergiebedarf um nochmal 25 Prozent im Gespräch.

Bauen bleibt auch zukünftig bezahlbar, zumal höhere Baukosten mit niedrigen Zinsen, Zuschüssen und geringeren Energiekosten abgefedert werden können. Wer jetzt schon besser baut, kann sich zukünftig zurücklehnen und auf minimale Heizkosten einrichten, unabhängig von der Energiepreisentwicklung. … Weiterlesen

Der Energieausweis auf dem Prüfstand

Die Deutsche Umwelthilfe nimmt den Energieausweis unter die Lupe

Aktuelles Positionspapier der Deutschen Umwelthilfe

Aktuelles Positionspapier der Deutschen Umwelthilfe

Der Gebäudeenergieausweis hat Schulnoten bekommen und die fallen mit einer Gesamtnote von mangelhaft nicht besonders gut aus. Zu diesem Resultat kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in Ihrem aktuellen Positionspapier „Der Energieausweis – wie sein Potential ausgeschöpft werden kann“.

Fazit der DUH: „Die Umsetzung der europäischen Richtlinie durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) in Deutschland ist mangelhaft. Bisher wurde es versäumt, das Potential dieses aus Verbraucherperspektive und klimapolitischer Sicht sinnvollen Instrumentes auszuschöpfen.“ … Weiterlesen

Naturdämmstoffe im Fokus der DUH

Ökodämmstoffe

Foto: www.helenesouza.com – www.pixelio.de

Naturdämmstoffe trauen sich Schritt für Schritt vorwärts, hinein in den Dschungel der deutschen Hausbauprojekte. Doch auch oder gerade Naturdämmstoffe haben mit einigen Vorurteilen zu kämpfen. Grund genug für die Deutsche Umwelthilfe (DUH), dem Thema eine Broschüre zu widmen. Schlechte Dämmwirkung, geringer Schallschutz, hohe Brandgefahr, begünstigt Schimmel und Algen, hält nicht lange, nicht wirklich ökologisch und nachhaltig, zu teuer … im Hintergrundpapier „Naturdämmstoffe – Wider die falschen Mythen“ geht die DUH auf alle diese Punkte ein. … Weiterlesen

Neue Bauweise, altes Denken?

Pressebeitrag der Hessischen Energiespar‐Aktion
Dipl.‐Ing. Werner Eicke‐Hennig
Großstadt-Träume

Foto: Bernd Kasper / www.pixelio.de

Wir schaffen durch Dämmbauweise eine behaglich‐warme Oberflächen- temperatur auf der Innenseite der Gebäudehülle und lösen damit die Ressourcenfrage beim Heizen sowie das Wohnhygieneproblem gleich mit. Aber die hohe Entwicklungsgeschwindigkeit verunsichert. Auch wehren sich die Protagonisten des Alten gegen das Neue, es geht schließlich um einen Milliardenmarkt. Dipl.‐Ing. Werner Eicke‐Hennig geht der Frage: „Ist diese Kritik an der Dämmung zur Energieeinsparung berechtigt oder nicht?“ auf den Grund. Dazu nähert er sich dem Thema Wärmedämmung aus dem baugeschichtlichen Zusammenhang.

 

Anders als den Tieren fehlt uns Menschen der Schutz vor der Witterung: Wir haben statt Gefieder und Fell nur unsere nackte Haut. Der sichere Kältetod zwingt den Homo sapiens zum Bau schützender Behausungen. Da wir Menschen über keinen genetischen Code für den perfekten „Nestbau“ verfügen, haben wir spärlich angefangen und entwickelten unsere Behausungen mit den Jahrtausenden immer weiter. Die Triebfeder war vor allem die Knappheit der Baustoffe, hervorgerufen durch eine wachsende Bevölkerungszahl und die Nutzung der Bauerfahrungen zur Schaffung gesünderer, dauerhafterer und kostengünstigerer Gebäude. Knappe Ressourcen beschäftigen uns noch immer und die Bautechnik ist deshalb seit 1974 wieder im Umbruch.

Von der Massiv‐ zur Dämmbauweise

Natürliche Behausungen bewohnte der Mensch, solange in unseren Breiten weniger als eine Million Menschen lebten. Die Nomadenzeit war geprägt durch das einfache Schutzdach aus Laub und die Jurte aus Fasern. In der langen Übergangszeit zum Ackerbau wandelte sich dieser Einfachbau während der Stein‐ und Bronzezeit zur Flechtwerkhütte. Sie entwickelte sich aus dem einfachen Strohdach über einer die Kopfhöhe sichernden Bodengrube. Man schaute die grasgefüllten zweischaligen Flechtwerkwände dem Dach ab. Ihr Dämmwert entsprach schon vor 3400 Jahren dem Niveau der Wärmeschutzverordnung von 1995, behaglich waren sie wegen vieler Undichtheiten trotzdem nicht. … Weiterlesen

Volksverdummung – Die Genese der Kritik an der Wärmedämmung

Gastkommentar
Ronny Meyer – Bauingenieur, Journalist und Autor
Die Genese der Kritik an der Wärmedämmung

Foto: Daniel Bleyenberg – www.pixelio.de

Am 14.11.2010 erschien in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung unter der Überschrift „Die Burka fürs Haus“ ein eher unsachlicher Beitrag über Wärmedämm- Verbundsysteme. Diese von zwei Architekturjournalisten ausgehende Kritik an einer vermeintlichen, massenhaft auftretenden Dämmplatten-Verschandelung deutscher Hausfassaden entwickelte sich zu einer medialen Lawine: Regelrecht „wie die Sau durchs Dorf getrieben“ wurde das Thema Wärmedämmung in den vergangenen Jahren. Am Ende stand Wärmedämmung stellvertretend für all die negative Kritik, die vielleicht eher der Energiewende gelten sollte: von „oben“ verordnet und dazu noch teuer, aufwendig und „irgendwie unwirksam“.

Wer dieses Medienfeuer genauer verfolgte, stellte verwundert fest: Bei den kritischen Journalisten handelte es sich gerade einmal um eine Handvoll Medienvertreter, die wiederum lediglich die Anwürfe einer Handvoll Dämmkritiker immer und immer wieder abdruckten. Dabei wurden überwiegend Artikel mit stark überzeichneten Nachteilen und physikalisch nicht korrekten Aussagen veröffentlicht. Sprich, wurde der bauphysikalische Sachverstand gerne außer Acht gelassen. … Weiterlesen