Hamburg wirbt mit Zuschüssen für mehr Dachgärten in der Stadt
Insgesamt 35 Kilogramm Honig produzierten die im Mai letzten Jahres auf das Gründach der Umweltbehörde in Wilhelmsburg gesetzten vier Bienenvölker mit über 200.000 fleißigen Bienchen. „Echt amtlich“ heißt der Honig und ist in 250-Gramm-Gläser abgepackt. Mit „Wilhelmsburger Inselgold“ weist das Etikett treffend auf seine Herkunft hin. Diese Menge reicht zwar nicht zum Verkauf, zeigt aber die Vielfältigkeit der Hamburger Gründachstrategie.
Mit der Aktion wollte Umweltsenator Jens Kerstan auch für Dachgärten in der Stadt werben. „Sie machen das Leben in unserer Stadt lebenswerter, verbessern das Klima und sie stellen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Attraktive Förderbedingungen
In Hamburg gelten seit August 2015 attraktivere Förderbedingungen für den Bau von Gründächern. Private Hauseigentümer mit einer bepflanzbaren Dachfläche von maximal 100 Quadratmetern profitieren von einer 40-prozentigen Förderung beim Bau eines Gründachs.
Umweltsenator Jens Kerstan:
„Unser Ziel ist es, 100 Hektar zusätzliche Dachflächen bis 2020 zu bepflanzen. Ein Gründach bietet viele Vorteile: Es wertet ein Gebäude optisch und ökologisch auf, bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere, verbessert das Stadt- und Gebäudeklima – und die Besitzer sparen 50 Prozent der Regenwasserabgabe. Mit der Förderung von freiwilligen Dachbegrünungen setzen wir besondere Anreize für Eigentümer, damit diese sich für ein Gründach entscheiden.“
Für private Eigentümer, die sich für ein Gründach zwischen 20 und 100 Quadratmeter Größe entscheiden, gibt es einen einmaligen Zuschuss von pauschal 40 Prozent der Herstellungskosten für die Dachbegrünung, der nicht zurückgezahlt werden muss. Die Grundförderung besteht aus einem Sockelbetrag von 6 Euro je Quadratmeter Vegetationsfläche zuzüglich 1 Euro pro Zentimeter und Quadratmeter Substrat (Bodenschicht) bis maximal 50 Zentimeter Höhe.
Ein Rechenbeispiel gefällig?
Wie ein Rechenbeispiel zeigt, können weitere Zuschläge hinzukommen. Bei einem 12 Zentimeter starken Gründachaufbau steigt der Förderbetrag von 12 auf 18 Euro pro Quadratmeter. Ein Gebäudeeigentümer erhält damit für ein 300 Quadratmeter Extensivgründach bei geschätzten Herstellungskosten von 35 Euro pro Quadratmeter einen Zuschuss von 5.400 statt 3.600 Euro, bei Herstellungskosten von 10.500 Euro. Die Förderung erhalten ausschließlich Eigentümer, die ihr Dach freiwillig begrünen, also ohne rechtliche Auflage. Die maximale Förderhöhe beträgt 50.000 Euro je Gebäude.
Auf die Dächer – fertig – grün!
Die Hamburger Gründachstrategie geht weit über die reine Förderung hinaus. Durch Informationen und Beratung ebnet Hamburg seinen Hauseigentümern den einfachen Weg zum Gründach. Ob technischer Aufbau einer Dachbegrünung oder bautechnische Grundlagen, man erfährt quasi alles, um sein Dach nachhaltig zu begrünen. So sind n
Auf extensiv begrünten Dachflächen kann sogar eine eigene „Hamburger Naturdach-Mischung“ angepflanzt werden. Dazu hat die Umweltbehörde gemeinsam mit dem NABU und dem Verein Deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten (VWW e.V.) eine Pflanzliste mit regionalen Arten für Gründächer entwickelt: die „Hamburger Naturdach-Mischung“, die jetzt auch zum Teil den Geschmack des „amtlichen“ Honigs prägt.
Weiterlesen:
Die genauen Bedingungen erklärt die „Förderrichtlinie für die Herstellung von Dachbegrünung auf Gebäuden“ unter www.ifbhh.de/gruendachfoerderung.
Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) berät bei allen Fragen zur Förderung und begleitet das Antragsverfahren.