Ökologisch Bauen

Wirkungsvoller als man denkt

Mittlerweile ist ökologisches Bauen nicht mehr nur Ökofreaks mit Traumfängern im Garten vorbehalten. Wer ökologisch denkt oder aber einfach nur zeitgemäß bauen will, hat es heute viel leichter und ist eher ein Trendsetter, als ein Träumer.

Retentionsdach zum Regenrückhalt

Retentionsdach zum Regenrückhalt, Werkmann College – Groningen Foto: © OPTIGRÜN

Dennoch werden in Deutschland 70 Hektar oder anschaulicher Flächen der Größe von 100 Fußballfeldern versiegelt – betoniert, asphaltiert oder zugebaut – und zwar jeden Tag, 365 Tage im Jahr. Überschwemmungen und Aufheizungen sind die Folge. Oft wird erst aus  der vermeintlichen Not eine Tugend gemacht. Etwa zu wenig Grünflächen in den Großstädten und fehlende Bauplätze, dafür viele alte und ungenutzte Dachflächen, die mehr und mehr in den Fokus rücken und begrünt werden.

Dachbegrünung unter dem Aspekt des Klimawandels

Bauherren und Bewohner haben beim Gründach vor allem den Zusatznutzen und Komfortgewinn bisher ungenutzter Flächen als Dachterrasse, Dachgarten oder ganzer Nutzgärten zum Urban Gardening im Auge. Darüber hinaus ist die Begrünung von Gebäuden ein immer wichtigerer Beitrag zum ökologischen und nachhaltigen Bauen geworden.

… Weiterlesen

KlimaHaus

Als CasaKlima zertifizierte Energiesparhäuser in Italien

Klimahaus-Award-2018

Bei uns in Deutschland heißen Energiesparhäuser KfW-Effizienzhaus, auf Nachhaltigkeit zertifizierte Gebäude werden vom DGNB zertifiziert. In Italien heißen sie „CasaClima“. Und das hört sich nicht nur gut an, die Projekte können sich sehen lassen. Den aktuellen EU-politischen Schlagzeilen der italienischen Regierung zum Trotz, in Italien investieren mehr Bauherren denn je in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

… Weiterlesen

Frankfurter DomRömer-Quartier – Altstadt im Passivhausstandard

Frankfurt am Main feiert vom 28. bis 30 September die offizielle Eröffnung seiner „neuen“ Altstadt mit einem Altstadtfest.

Quelle DomRömer GmbH

Quelle DomRömer GmbH

Das neue 7.000 m² große DomRömer-Quartier umfasst das Stadthaus sowie 35 Altstadthäuser, darunter 15 Rekonstruktionen und 20 Neubauten – allesamt auf alt gemacht aber nach allerneusten Standard, was Bautechnik, Materialien und Passivhausstandard betrifft. Über 200 Menschen haben hier in rund 80 Wohnungen ein neues Zuhause gefunden, die rund 30 Erdgeschossflächen beherbergen Gastronomie, Gewerbe und Handel. Das Areal zwischen Dom und Römer bietet damit eine Fülle an urbanen Qualitäten, die selten geworden sind.

Die Frankfurter Neue Presse erklärt in einem Beitrag: „Warum Frankfurts neue Altstadt ein historisches Experiment ist.

„Heute zu planen und zu bauen heißt, sich durch einen immer größer werdenden Wust von sich teilweise widersprechenden Gesetzen, Normen und Regeln zu kämpfen. Ob Brandschutz oder Akustik, Abstandsflächen, Energieeinsparung oder die Höhe der Aufkantung von Fensterbänken: Alles ist bis zum letzten Quadratmillimeter geregelt – was die Planer zu Halbjuristen macht, die sich durch die Vorschriften dilettieren, und dennoch den Gerichten breiten Ermessensspielraum lässt. … Weiterlesen

Regierung schmeißt 30 Milliarden zum Fenster raus

Milliardenschwere Ausgleichszahlungen für klimapolitische Versäumnisse

Der Bundesregierung drohen mindestens 30 Milliarden Euro an Ausgleichszahlungen für ihre klimapolitischen Versäumnisse, hat das Ökoinstitut berechnet.
Lieber teure Emissionszertifikate von andere EU-Länder kaufen, statt das Geld sinnvoll einzusetzen, um die EU-Klimaschutzvorgaben für Verkehr, Landwirtschaft und Gebäude doch noch zu erreichen oder zumindest anzugehen? Ist es nicht paradox bei Nichterreichen der Klimaziele die energetischen Standards noch herunterzuschrauben?

Die Grafik zeigt die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.  Quelle: Statistica

Die Grafik zeigt die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.
Quelle: Statistica

Statt den geplanten 2,1 t CO2 oder den nach wissenschaftlichen Berechnungen möglichen 90 Mio Emissionseinsparung wurden gerade mal 230.000 t eingespart.

„Im Gebäudebereich hat die Bundesregierung es über Jahre verpasst, die  CO2-Einsparpotentiale zu heben. Das zeigt der Klimaschutzbericht 2017 deutlich. So werden allein im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) statt 2,1 Mio. t  CO2 nur magere 230.000 t eingespart. Das entspricht lediglich einem Zehntel der ursprünglich geplanten Menge“ erklärt Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG, www.buveg.de).

Verunsicherung statt Investitionsanreize

Die zögerliche Politik der Bundesregierung hat bisher dazu geführt, dass Hausbesitzer abwarten statt zu investieren. Bestes Beispiel für dieses enttäuschende Ergebnis ist die fehlende steuerliche Förderung für Energieeffizienzmaßnahmen. Umgesetzt wurde die Maßnahme bis heute nicht, weil sich Bund und Länder bei der Gegenfinanzierung nicht einigen konnten.
… Weiterlesen

Baukindergeld

Alles was Sie jetzt wissen müssen

lichtkunst.73  / pixelio.de

lichtkunst.73 / pixelio.de

Wer demnächst sein Eigenheim bauen oder kaufen möchte und dazu noch Kinder hat, kann  vom Baukindergeld profitieren. 1.200 Euro pro Kind und Jahr gibt der Staat über 10 Jahre hinweg dazu – das sind in Summe 12.000 Euro pro Kind. Als staatlicher Zuschuss muss das Baukindergeld nicht zurückgezahlt werden.
Ausgezahlt wird es von der KfW das Förderbudget  wird vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) bereitgestellt.

Am 18. September fiel der Startschuss . Das Baukindergeld soll über drei Jahre hinweg bis zum 31.12.2020 beantragt werden können.
Drei Jahre sind nicht gerade eine lange Zeit, wenn es um Hausbau, Immobiliensuche und Familienplanung geht. Schauen Sie schon jetzt, ob und wann das Baukindergeld für Sie in Frage kommt.

Wofür gibt es das Baukindergeld?

Gefördert wird der Ersterwerb einer selbst bewohnten Immobilie, egal ob Neubau oder Eigenheim im Bestand und unabhängig davon, ob es sich um ein freistehendes Einfamilienhaus, eine Doppelhaushälfte, ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung handelt.
Das Baukindergeld kommt für Eigenheimkäufe in Frage, die seit dem 1. Januar 2018 getätigt wurden. Bei Neubauvorhaben ist entscheidend, dass die Baugenehmigung nach dem 31.12.2017 erteilt wurde. … Weiterlesen

Grüne Welle für die Dachbegrünung

Wie wir die Kurve zum umweltbewussten Bauen bekommen, zeigt uns ausgerechnet ein Gebäudekomplex namens „Curve“.

Nachhaltigkeitszertifizierung „Exzellent“

Bildquelle: Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH

Der ehemalige Firmensitz des Solarherstellers Solon in Berlin Adlershof vereint – ohne zu übertreiben – quasi alle Anforderungen ans heutige Bauen. Einen effizienten Umgang mit Ressourcen bei gleichzeitig maximaler Lebensqualität. Die Energiebilanz ist beeindruckend: Curve verbraucht nur ca. 15 % der Energie eines vergleichbaren Gebäudes oder andersherum, es spart demgegenüber eindrucksvolle 85 %. Das macht das Gebäude nicht nur fürs Baujahr 2009 zum Musterbeispiel. Erst im letzten Jahr wurde es nach dem aktuellen Standard für Nachhaltigkeitszertifizierungen „BREEAM DE“ mit dem Prädikat „Exzellent“ ausgezeichnet. Das ist bis dato das beste Ergebnis unter den nach BREEAM-Standard untersuchten Gebäuden in Berlin.

Gründach zum Sonne tanken und Energie produzieren

Die Idee des Solarherstellers und Vorgabe an die Planer: Produktion und Verwaltung sollten unter einem gemeinsamen Dach vereint werden. Damit das Dach für die Mitarbeiter nutzbar wird, fiel die Wahl auf ein Gründach. Die wellenförmige begrünte Dachkonstruktion wird von den roten Treppenhaustürmen durchstoßen. Die Mitarbeiter können ihre Mittagspause auf der Dachterrasse verbringen. Liegestühle stehen bereit, eine Liegewiese lädt zum Relaxen ein und ein „Sandstrand“ mit Wasserbecken befindet sich ebenfalls auf dem Dach. … Weiterlesen

Berlin Wiederbelebung der Dächer

Seit 2012 sind die Bodenpreise in Berlin um unglaubliche 500% gestiegen, bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. In ihrem Arte-Beitrag stellt Journalistin Kathrin Häfele zwei Projekte vor, die zeigen: „das Potential liegt auch über den Dächern Berlins.“

„Geschichtsgalerie auf dem Dach des Flughafengebäudes Berlin-Tempelhof“

Der rückwärtige Bereich des 1,2 Kilometer langen Daches über sämtliche Hangars des Flughafengebäudes Berlin-Tempelhof wird in den kommenden Jahren zu einer Geschichtsgalerie umgebaut. Bisher ungenutzt, sollen sich hier Besucher ab 2020 auf eine Zeitreise begeben können und unter dem Motto „Erinnern und Ausblicken“ die bewegte Vergangenheit des Flughafengebäudes sowie seine Gegenwart und Zukunft erleben. Geplant sind ein Ausstellungsturm, wechselnde Angebote in den Durchgängen verschiedener Treppentürme und eine einladende Open-Air-Ausstellungsplattform. … Weiterlesen

Baugesetze und Freiheit

Ansicht der Antivilla von Arno Brandlhuber

Die Antivilla am Krampnitzsee. Foto: Jürgen Weidner

Freie Grundrisse und die Verknüpfung mit der umgebenden Landschaft sind die ent­schei­denden Komponenten, die dem einst eher für leblose Sachen konzipierten ehemaligen La­gerge­bäu­de der VEB Obertrikotagen „Ernst Lück“ zugefügt wurden und es in ein in­spi­rie­rendes Atelier- und Wohn­ge­bäude verwandelten.

Der Titel des Projektes – Antivilla – ist eher ir­re­führend, denn das Ergebnis ist kei­nes­wegs das Gegenteil eines luxuriösen und reprä­sen­tativen Landhauses, wie ur­sprüng­­lich im Römischen Reich mit dem Begriff „Villa“ be­zeichnet, sondern eine zeit­ge­mäße Modellierung dieser Werte im 21. Jahrhun­dert, die in Feuilletons und Fach­pres­se rege besprochen wird und mittlerweile auch als Kulisse trendiger Spielfilme Verwen­dung fin­det. … Weiterlesen

Passivhaus – Bauherren in Hannover haben gute Karten

www.proklima-hannover.de/privat/neubau/

www.proklima-hannover.de/privat/neubau/

Hannover entwickelt sich langsam zur Passivhaus-Hauptstadt in Deutschland. Die Stadt arbeitet emsig daran, den energiesparenden Passivhaus-Standard mit erneuerbarer Energieversorgung weiter zu etablieren. Circa 30 % aller neuen Wohngebäude in Hannover werden bereits im Passivhausstandard realisiert, „auf dem Land“ um und außerhalb Hannovers circa 3 %. Die Niedersächsische Landeshauptstadt bietet Bauherren eine gezielte Niedrigenergie- und Passivhaus-Beratung sowie eine lohnende Passivhaus-Förderung, in der die Qualitätssicherung bereits enthalten ist.

Fördbonus für hocheffiziente Baustandards

Die hohe Passivhausquote hat die Region zum großen Teil der Arbeit und Förderung des enercity-Fonds pro Klima zu verdanken. Der Klimaschutzfond wurde bereits am 8. Juni 1998 von den Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze sowie der enercity AG gegründet – in dieser Form europaweit einzigartig schaut proKlima nun auf 20 Jahre erfolgreiche Klimaschutz-Arbeit zurück: Der gezielten regionalen Förderung von Maßnahmen und Projekten zur Energie- und CO2-Einsparung, zur Nutzung regenerativer Energien und der rationellen Energieanwendung. … Weiterlesen

Hilfreiche Labels und Zertifikate für Bauprodukte

Sören Scholz von DIN CERTCO im Interview zum europäischen Qualitätszeichen KEYMARK und dem DIN Geprüft-Siegel für Wärmedämmung

Die Qualität verbauter Baustoffe und Produkte lernen Bauherren erst nach der Kaufentscheidung und dem Einbau schätzen. Umso wichtiger ist, die Qualitätsmerkmale bereits vorher zu kennen. Und das ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach.

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Sören Scholz - Leiter der Zertifizierungsstelle  DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Sören Scholz – Leiter der Zertifizierungsstelle DIN CERTCO

Die Umstellung auf europaweit einheitliche und mandatierte Normen für Bauprodukte zog den Wegfall des etablierten Ü-Zeichens in Deutschland für CE-gekennzeichnete Produkte nach sich. Die Einführung zusätzlicher, freiwilliger Labels soll den Informationsverlust abfangen, ist auf den ersten Blick allerdings schwer zu durchschauen. Und die Kennzeichnungspflicht für Baustoffe wächst weiter. So gilt ab 1. Februar 2019 eine Deklarationspflicht für Bauprodukte, die im Innenraum verbaut werden: Für Boden-und Wandbeläge, Holzwerk- und einige Dämmstoffe müssen künftig die Emissionen stark flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) in der sogenannten Leistungserklärung angegeben werden, die Bauprodukte mit CE-Kennzeichnung begleitet.

Umweltbewusst Bauen hat nachgefragt.

Sören Scholz, Leiter der Zertifizierungsstelle bei DIN CERTCO in Berlin, nimmt jährlich die Zertifizierung, Überwachung und Kennzeichnung von Produkten vor. Er gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen und erklärt, was ein DIN-Zertifikat alles bedeutet. … Weiterlesen