Weniger Bauvorschriften – mehr Energieeffizienz

Die Niederlande haben ihre Baukosten im Griff. Mit energieeffizienten und nachhaltigen Neubauten bauen sie sogar noch günstiger.

Vor dem Start der Baustelle lohnt es sich nachzurechnen Foto: Rainer Sturm - www.pixelio.de

Vor dem Start der Baustelle lohnt es sich nachzurechnen
Foto: Rainer Sturm – www.pixelio.de

Momentan gibt es einige Gründe dafür, ins Eigenheim zu investieren. Etwa den steigenden Mieten zu entkommen. Oder sein Geld aufgrund der Nullzinspolitik sinnvoll anzulegen und gleich noch eine Altersvorsorge zu schaffen. Nach der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes leben derzeit etwa 42,1 Prozent der deutschen Haushalte in den eigenen vier Wänden, ca. 57,9 Prozent sind Mieterhaushalte. Im  europäischen Schnitt liegt die Wohneigentumsquote bei ca. 69 Prozent. In den osteuropäischen Staaten bei über 90 Prozent, in Nordeuropa bei über 80 Prozent.

Über 3.300 Normen müssen Bauherren heute beachten

In Deutschland scheint der Weg ins Eigenheim schwerer denn je zuvor. Einzig die Finanzierung zu niedrigen Zinsen scheint derzeit problemlos. Ein passendes und bezahlbares Grundstück zu finden, ist hingegen reine Glückssache. Das Traumhaus zu planen heißt heute auch, sich an alle Vorschriften und Gesetze zu halten. Pekka Sagner, IW-Experte für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik, ist sich sicher: „Vor allem steigen die Anforderungen an Neubauwohnungen. Europäische, internationale und deutsche Vorgaben treiben die Preise“. Über 3.300 Normen müssen Bauherren heute beachten. Dazu kommen je nach Wohnort ganz unterschiedliche Auflagen der Landesbauordnungen und der Kommunen.

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Skianlage auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage

Copenhill – Nachhaltigkeit soll Spass machen

Kopenhagen: Abfahrt über Abfall

Kopenhagen: Abfahrt über Abfall

Dänemark hat eines der weltweit modernsten Konzepte für die Müllentsorgung. Mehr als die Hälfte des Hausmülls wird dort verbrannt und dabei in Heizwärme und Strom umgewandelt. Der Neubau einer 40 Jahre alten Müllverbrennungsanlage im Kopenhagener Hafengebiet versorgt rund 150.000 Haushalte mit Strom und Wärme, weshalb sie sich möglichst dicht am Stadtkern befinden muss.

Der nun hocheffizienten Anlage stiehlt nun allerdings das spektakuläre Dach die Show – und das auch in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Denn neben den 470 Millionen Euro Baukosten nahmen der Betreiber und die Stadt Kopenhagen noch einmal 12 Millionen Euro für das 41.000 Quadratmeter große Dach der Industrieanlage in die Hand. Eine so große Dachfläche in einer der teuersten Städte der Welt nicht zu nutzen, war für die Dänen keine Option.

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Klimaschutzprogramm 2030: am Weltklimatag veröffentlicht

Diese Maßnahmen im Klimaschutzprogramm betreffen Bauherren und Hauseigentümer

Am Freitag den 20. September 2019 war Weltklimatag. Die Proteste in mehr als 2.300 Städten und in 137 Staaten umspannten die Welt. Ein globaler Klimastreik, nicht nur Jugendliche, auch Erwachsene haben diesmal mitgemacht. In ganz Deutschland waren nach Schätzungen von Fridays For Future 1,4 Millionen Menschen auf den Straßen. Die Forderung: Mehr Klimaschutz. Doch für den Klimaschutzplan der Bundesregierung hagelt es viel Kritik.

Foto: Bernd Kasper - pixelio.de

Foto: Bernd Kasper – pixelio.de

 

Denn, an genau diesem Freitag veröffentlichte die deutsche Bundesregierung ihren Klimaschutzplan 2030. Mit einem Mix aus verstärkter Förderung, CO2-Bepreisung sowie durch ordnungsrechtliche Maßnahmen will die Bundesregierung auch das Bauen und Wohnen in Deutschland klimafreundlicher machen

Zum Klimaschutz-Paket schreibt Fridays For Future, die Maßnahmen seien ein „Schlag ins Gesicht aller, die in dieser Stunde zu Hunderttausenden für echten Klimaschutz auf die Straßen strömen!“ Auch die Umwelthilfe findet scharfe Worte: „Das ist kein Durchbruch, das ist ein Versagen auf ganzer Linie, was das Klimakabinett da vorgelegt hat„, teilt die Organisation mit.

Diese Maßnahmen der Regierung im Klimaschutzprogramm betreffen Bauherren und Hauseigentümer:

Wir haben zusammengefasst, was für Bauherren und Hauseigentümer im Klimaschutzplan steht. Aus dem Gebäudesektor kommen 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland (120 Millionen Tonnen pro Jahr). Im Jahr 2030 dürfen es nur noch 72 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sein. … Weiterlesen

Energieeffizienz spielt neben grünen Gasen eine entscheidende Rolle

Die grünste Energieversorgung bringt nichts, wenn unsere Gebäude nicht effizient mit der Energie haushalten

Passivhaus

Foto: Bernd Kasper / www.pixelio.de

Ein Expertendossier sorgte kürzlich für Aufregung. 23 Unterzeichner, darunter namenhafte Professoren wie Peter Hennicke, Uwe Leprich und Wolfgang Eichhammer vom Fraunhofer ISI in Karlsruhe sowie Martin Jänicke, warnen vor einen Hype um die so genannten Grünen Gase. In Wasserstoff und Methan aus Sonne und Wind werden viele Erwartungen gesetzt zukünftig unseren Energieverbrauch durch Erneuerbare Energien zu decken. „Man dürfe nur nicht falsche Hoffnungen auf sie setzen und dabei wertvolle Zeit zur Umsetzung von Effizienzmaßnahmen verschlafen. Das ist die Botschaft eines „Expertendossiers“, Ende August in Berlin, nachzulesen in Enbausa.

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Kein Land begrünt so viele Dächer wie Deutschland

Im Interview verät BuGG-Präsident Dr. Gunter Mann die wichtigsten Punkte, die man bei der Planung eines Gründachs beachten sollte.

Diesen Beitrag wollen wir mit Zahlen und Fakten beginnen, denn die sprechen eindeutig für sich: Deutschland ist weltweit das Land, das die meisten Dächer begrünt. Mit etwa acht Millionen Quadratmetern kommen jährlich auf rund 20 Prozent der deutschen Bauwerke neue Dachbegrünungen hinzu.

Dachgarten in Berlin  Foto: © Gunter Mann, BuGG

Dachgarten in Berlin, Foto: © Dr. Gunter Mann, BuGG

Darunter viele kleine Oasen, kreative Dachgärten und innovative Leuchtturmprojekte. Im internationalen Vergleich – vor allem mit Asien – haben wir andere klimatische Voraussetzungen und zusätzlich einschränkende Gesetzgebungen, die es uns nicht erlauben, solche grünen Hochhäuser wie in Singapur zu realisieren. Doch Dr. Gunter Mann, Präsident des Bundesverband GebäudeGrün e.V.  findet: „Deutschland sollte selbstbewusster auf seine Gründächer schauen. Wir haben viele vorzeigbare und funktionsfähige Objekte, an denen wir uns orientieren müssen und sagen: Wir können. Mittelfristig müssen wir allerdings von den einfachen, extensiven Begrünungen weg und mehr Nutzbares, Sichtbares realisieren.“

Wir fragen einen Experten

Im Interview erklärt Dr. Gunter Mann, Präsident des Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) was eine Dachbegrünung so unschlagbar macht.

Gunter Mann BuGG-Präsident

Dr. Gunter Mann, BuGG-Präsident

Der gelernte Diplom-Biologe war langjähriger Präsident der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e. V. (FBB) und schrieb seine Diplom- und Doktorarbeit zum Thema „Tiere auf begrünten Dächern“. Er verrät uns im Interview die wichtigsten Punkte, die man bei der Planung eines Gründachs beachten sollte. … Weiterlesen

XXL-Dachgarten wird Gründach des Jahres

Die „Nationaloper und Nationalbibliothek Griechenlands in Athen“ wurde von den Messebesuchern der GaLaBau mit überwältigender Mehrheit zum „Gründach des Jahres 2018“ gewählt.
Gründach des Jahres 2018

Die wahren Dimensionen der Gebäude zeigen sich von der Seite aus, hier der Blick auf die Nationalbibliothek.
Quelle: H. Pangalou and Associates Landscape Architects

Mit der unvorstellbaren Größe der intensiven Dachbegrünung ließ das Bauprojekt die anderen Finalisten des Wettbewerbs vom Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) hinter sich. Das „Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum Athenso“ kurz „SNFCC“ ist das erste kulturelle Projekt dieser Größenordnung in Griechenland, gebaut in nur zwei Jahren von 2014 bis 2016 und ausgezeichnet mit der Nachhaltigkeits-Zertifizierung nach LEED in Platin.

Standort ist der Stavros Niarchos Park mit Olivenbäumen und üppiger mediterraner Bepflanzung, der ebenerdig ansteigt bis über die Gebäudedächer der neuen Nationalbibliothek auf 32 Meter Höhe hinauf. Rund 25.550 Quadratmeter Dachflächen sind vollständig begrünt. Ihre Höhenlage schenkt den Besuchern einen gigantischen Blick auf das nahe Mittelmeer und bietet einen ganz besonderen Rahmen für Openair-Konzerte und Outdoor-Events mit bis zu 32.000 Besuchern.

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Leipzigs erstes mehrgeschossiges Wohnhaus aus Holz

Ein Bauprojekt in der Innenstadt von Leipzig folgt gleich zwei aktuellen Trends im Neubau und zeigt damit, dass auch Wohneigentum in der Stadt ökologisch und bezahlbar sein kann.
Mehrgeschossiges Holz-Wohnhaus in Leipzig
Foto: Claus Morgenstern / KfW-Bildarchiv

Trend 1: Der städtische Geschossbau wurde aus Holz gebaut.

Die Leipziger Stadtverwaltung zeigte sich offen für das Projekt und genehmigte den Neubau mit geplanter Holzfassade abweichend von der Bauordnung unter Beachtung statischer und brandschutztechnischer Vorgabe. So konnte der ortsansässige Architekt Dirk Stenzel zusammen mit der Baugemeinschaft zeigen, „dass es nicht nur ökologisch ist, den Wald in die Stadt zu holen“. Dafür erhielt das Projekt den 3. Preis beim KfW Award Bauen 2019 in der Kategorie Neubau. … Weiterlesen

Berlins schönstes Gründach

Berlin kürt sein schönstes Gründach und plant „1.000-Grüne-Dächer-Programm“ zur Förderung der Erstbegrünung von Dächern in der Hauptstadt.
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Berlins schönstes Gründach. Foto: Berliner Wasserbetriebe

Über der Haasestraße 1-9 in Friedrichshain liegt Berlins schönstes Gründach: ein 1.450 Quadratmeter großer Dachgarten mit Gemüsebeeten, Rasen, Ranken, aber auch Sandkästen und zwei Küchen. Eine Baugruppe hat die Oase gemeinschaftlich angelegt. Das Projekt ging als Sieger aus einem zweistufigen Wettbewerb der Berliner Wasserbetriebe hervor. Aus den Einsendungen hatte eine prominent besetzte Jury die fünf besten ausgewählt, die im Internet zur öffentlichen Abstimmung standen. … Weiterlesen

Heißes Pflaster Stadt – Warum wir mehr Pflanzen brauchen

Dachbegrünung als Low-Tech-Lösung gegen den Klimawandel

3sat-Heißes Pflaster Stadt - Warum wir mehr Pflanzen brauchen

Film von Claudia Giczy-Hefner und Peter Giczy

Städte tragen zum Klimawandel bei und sind gleichzeitig auch maßgeblich davon betroffen. Höchste Zeit, sich mit den Bedürfnissen jener Menschen zu befassen, die in den Städten leben – finden Claudia Giczy-Hefner und Peter Giczy. In ihrem Film „Heißes Pflaster Stadt – Warum wir mehr Pflanzen brauchen“ gehen Sie den wichtigen Fragestellungen auf den Grund: Wie die Städte widerstandsfähig gegen den Klimawandel und lebenswerter für ihre Bewohner machen? Wie Ressourcen und Energien besser nutzen? Wie Grün- und Erholungsräume schaffen?

Nur mit ausreichend Pflanzen werden wir uns in den Städten auch wohlfühlen.

Die Dokumentation berichtet von Städten und Projekten, die in Zeiten das Klimawandels die Begrünung unserer Städte als Strategie haben. Zukünftig sollen Großstädte trotz stetigen Bewohnerzuwachses nicht mehr über die Stadtgrenzen hinauswachsen und dadurch wertvolle Naturressourcen zersiedeln. Moderne Städte setzen auf verdichtetes Bauen, kurze Wege und mehr Grün – dazu müssen Häuser und Stadtgrün in den weiter wachsenden Städten in die Höhe wachsen. Der urbane Dschungel wird zur Low-Tech-Lösung des Klimaproblems. Pflanzen kühlen die heißen Städte, temperieren die Gebäude, sie reinigen die verschmutzte Stadtluft und binden das Wasser nach Regenfällen. … Weiterlesen

Energieberater fordern: Einstellung zu Dämmung überdenken!

Was lernen wir aus dem Hochhausbrand im Grenfell-Tower?

Welche Richtung geht`s? © Foto: Susanne Gottschalk_pixelio.de

Welche Richtung geht’s?
© Foto: Susanne Gottschalk_pixelio.de

In Deutschland wurde kurz nach dem verheerenden Hochhausbrand im Londoner Grenfell-Tower die Sicherheit von gedämmten Gebäuden komplett in Frage gestellt. Polystyrol an deutschen Gebäudefassaden wurde mit allen Mitteln angegangen.

Wissenschaftler und Experten im Bereich der Gebäude-Energieberatung hatten die unreflektierte Berichterstattung bereits damals als unsachlich und falsch kritisiert. Nun werden sie durch die Londoner Untersuchung bestätigt. Gut ein Jahr nach dem Londoner Hochhausbrand im Juni 2017 gibt es mittlerweile erste vorläufige Ergebnisse. Die britische Untersuchungskommission, die weiterhin Ursache und Hergang des Brandes in London analysiert, wertete bislang mehrere hunderttausend Dokumente aus. Sie hörte Experten und Feuerwehrleute und sichtete Bild- und Videomaterial.

Das Fazit: Ausschlaggebend für die schnelle Ausbreitungsgeschwindigkeit des Feuers war demnach die Wetterschutzverkleidung aus Aluminium und Polyethylen (PE) in Verbindung mit ihrer Hinterlüftung. Zusätzlich wurde von erheblichen Brandschutzmängeln die Ausbreitung des Feuers und die Entstehung weiterer Brände in dem Gebäude begünstigt.

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