Newsticker März 2022

Immobilieneigentümer bekommen es derzeit von allen Seiten. Die Regierung muss das Steuer übernehmen und ein klare Richtung vorgeben. Denn Angst, momentan vor steigenden Energiekosten, ist kein guter Ratgeber um sinnvoll und nachhaltig zu handeln und zu investieren. Die Entwicklungen zusammengefasst und zum weiterlesen im Überblick.

Die beste Energie ist die, die erst gar nicht verbraucht wird. Zur wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeit kommt auch die politische Einsicht !

In der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ sagte Habeck am Sonntagabend: „Das heißt, neuen Einbau von neuen Gasheizungen in die Häuser, damit sollten wir aufhören. Wir sollten die Gebäudedämmung massiv nach vorne bringen. Dafür die notwendigen Geldmittel bereitstellen. Aber auch die Standards so anheben, dass der Gasverbrauch gesenkt.
https://www.pfalz-express.de/wirtschaftsminister-will-verbot-neuer-gasheizungen/

… Weiterlesen

Wärmedämmung – das unterschätzte CO2 Einsparpotenzial

Dämmung rechnet sich

Ökobilanz von Dämmstoffen im Fokus

Werden die möglichen CO2 Einsparpotenziale  durch eine Wärmedämmung unterschätzt? Der Fokus der Politik liegt klar auf Heizung und Energieversorgung. Eine Studie zeigt nun, wie schnell sich Dämmmaßnahmen energetisch amortisieren. Die zur Herstellung von Dämmstoffen benötigte Energie kann bereits nach kurzer Zeit durch die eingesparte Heizenergie kompensiert werden. Die Einspareffekte jedoch halten über 40 Jahre und länger an. Schauen wir uns die Studie einmal näher an.

Ökobilanz von Dämmstoffen – Stand heute

Mit der Aufgabenstellung einer „Ganzheitlichen Bewertung von verschiedenen Dämmstoffalternativen“ machten sich das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zusammen mit dem Verein Natureplus an die Arbeit. Die Ergebnisse der Studie zeigen schwarz auf weiß: Gedämmte Häuser vermindern den CO₂-Fußabdruck von Häusern enorm. … Weiterlesen

Von Fakten und Halbwahrheiten

Ein Beitrag zur Versachlichung der Dämm-Diskussion

Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Alle reden vom Klima. Wenn es jedoch darum geht konkret etwas zu tun, dann sind es oft Verbote wie das von Plastiktüten, Wegwerfgeschirr und Wattestäbchen oder Aufforderungen zum verpackungslosen Einkauf. Also meist punktuelle, sichtbare Maßnahmen – klassische Symbolpolitik –  und Appelle.
Geht es aber um die wahren Klimakiller, läuft die politische Entscheidungsfindung oft zäh – gefangen irgendwo zwischen unterschiedlichsten Interessenskonflikten und dem Motto: lieber mal auf morgen verschieben…

So überrascht es nicht, dass – obwohl Deutschland seine Klimaziele für 2020 insgesamt gerade so erreicht hat – der Gebäudesektor das gesteckte Ziel verfehlt hat. Ein Drittel der CO2-Emissionen gehen über schlecht gedämmte Dächer und Fassaden direkt in die Atmosphäre. Das belastet unser Klima mehr als alles andere, einschließlich dem – sicher auch nicht zu Unrecht – vielgescholtenen Vielfliegen. Und die Klimaziele für 2050? Bis dahin sollen 95% der CO2-Emissionen eingespart werden. Man fragt sich nur wie das konkret funktionieren soll, wenn im Bereich der Gebäudemodernisierung eine bildlich gesprochen eher schulterzuckende Politik auf der Tagesordnung steht.

 

Bis zu 50% der Heizenergie wird in die Luft geblasen

Der größte Klimahebel ist ungenutzt

… Weiterlesen

Rechnet sich Dämmung?

IMG_3458

In den letzten Jahren gab es in Deutschland die Diskussion, ob und wann sich eine Wärmedämmung angesichts der dafür notwendigen Investitionen überhaupt lohnt. Gelegentlich war die Rede von einem Zeitraum von 20 bis 40 Jahren, bis sich eine Wärmedämmung amortisiert habe. Mit einer Studie zur Wirtschaftlichkeit hat das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) in München nachprüfbare Fakten vorgelegt, um die Diskussion zu versachlichen.

Es kommt immer darauf an – Entscheidend sind Bauweise und Lebensdauer

Nach Angaben des FIW wurden die für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung verwendeten Rahmenbedingungen – etwa die Dauer der Finanzierung der Wärmedämmung – bisher oft so unterschiedlich gewählt, dass eine eindeutige Aussage zur Amortisation gar nicht möglich war. Das Forschungsinstitut hat deshalb in der Studie Extremwerte herausgefiltert und aus den Daten plausible und nachvollziehbare Ergebnisse ermittelt.

Das Resultat der Wissenschaftler:
Die Wärmedämmung eines vor 1977 erbauten Hauses rechnet sich nach etwa vier bis zehn Jahren, die Dämmung einer Kellerdecke nach sechs bis acht Jahren, eine Steildachdämmung nach sechs bis 16 Jahren, die Dämmung einer nicht begehbaren obersten Geschossdecke amortisiert sich sogar schon nach zwei bis fünf Jahren und eine Flachdachdämmung nach fünf bis 13 Jahren. … Weiterlesen

NACHHALTIGKEIT VON DÄMMSTOFFEN

In unserem Gastbeitrag nimmt K. Paschko die Rolle von Dämmstoffen für ein nachhaltiges, ökologisches und umweltbewusstes Bauen unter die Lupe. Dazu hat sie sich nicht nur das von Energie Kompakt veröffentlichte Whitepaper „Ökologische Dämmung“ genauer angeschaut.

Beim Nachaltigen Bauen sind nicht nur die Baustoffe ansich relvant Foto: pixabay.com Michael Gaida

Beim Nachaltigen Bauen sind nicht nur die Baustoffe an sich relevant
Foto: pixabay.com Michael Gaida

Weit verbreitet hat sich die Idee vom ökologischen Bauen. Der Begriff ist jedoch irreführend, da Bauen immer einen Eingriff in die Natur bzw. Umwelt darstellt und somit nicht uneingeschränkt ökologisch sein kann. Auch die Wahl der Baustoffe ändert daran zunächst einmal nichts. Es ist aber natürlich möglich, die Folgen für die Umwelt zu minimieren. Dies sollte dann aber nicht durch den Begriff ökologisch beschrieben werden, sondern Bestandteil des nachhaltigen Bauens bilden, bei dem, neben der Umwelt, auch wirtschaftliche und soziale Faktoren relevant sind. Auch Dämmstoffe sind nicht ökologisch, sondern leisten einen Beitrag zu einer nachhaltigen Bauweise. Und dies ist möglich, unabhängig von den verwendeten Rohstoffen und der Verarbeitung.

… Weiterlesen

Gebäudebegrünung – Green Deal für Stadt und Grün

Konjunkturprogramm für Gebäudebegrünung fördert Wirtschaft und Klimaanpassung

Die Bundesregierung hat mit ihren Beschlüssen zur Förderung der Wirtschaft mit weitreichendem Blick in die Zukunft erneut auch den Bausektor und die Kommunen in ihren Fokus genommen. Darunter Maßnahmen mit klimapolitischem Schwerpunkt, denn diese können zu einem wirtschaftlichen Aufschwung im Sinne eines großen Green Deals werden.  Es gilt sowohl die Wirtschaft zu stärken als auch gleichzeitig – und nicht trotzdem – den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

 

Nun ist eine zügige Umsetzung des groben Plans ins Detail gefragt.

Wichtige und einfach umzusetzende Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung mit Klimaanpassungsstrategie – zusammengefasst von BuGG und FPX

Ein Punkt des Konjunkturpakets: Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm wird für 2020 und 2021 um eine Milliarde Euro auf 2,5 Milliarden Euro aufgestockt. Auch die Förderprogramme des Bundes zur energetischen Sanierung kommunaler Gebäude werden aufgestockt und ein Programm zur Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen wird aufgelegt. Genau hierauf zielt das aktuelle BuGG Papier „Green Deal“ mit seinen sechs Punkten ab und liefert den Verantwortlichen eine gute Vorlage für die Umsetzung in konkrete, umweltrelevante Maßnahmen, die schnell greifen und die Handlungsfähigkeit der Politik beweisen.

Denn die aktuelle Situation zeigt, wie groß das Bedürfnis nach grünen Rückzugsorten in dicht besiedelten Städten und Regionen ist. „Als Bestandteil von Konzepten für die Überflutungs- und Hitzevorsorge ist die Gebäudebegrünung ein wirksames, vergleichsweise einfaches und günstiges Instrument der Klimafolgenanpassung, die nicht in Konkurrenz zu anderen Technologien steht und bei der eine hohe Akzeptanz der Bürger zu erwarten ist“ so Dr. Gunter Mann vom BuGG. … Weiterlesen

Studie – Klimafreundlich Heizen geht nur mit Dämmung

Beitrag im Gebäudeenergieberater

Heizung oder Wärmedämmung – für ein Entweder-Oder ist es zu spät

© Agora Energiewende

© Agora Energiewende

Der kostengünstigste und wahrscheinlichste Weg zu einem klimafreundlichen Wärme- und Heizsystem führt über größere Effizienzanstrengungen im Gebäudebereich und hier vor allem über die Dämmung bestehender Gebäude.

Das zeigt eine aktuelle Studie. Agora Energiewende und der European Climate Foundation ließen untersuchen, wie sich die Klimaziele bis 2030 am kostengünstigsten erreichen lassen. Und zwar das Ziel, die CO2-Emissionen der Gebäude in Deutschland in nur noch 11 Jahren (!) von momentan 130 Mio. Tonnen im Jahr auf 70 Mio. Tonnen im Jahr zu vermindern.
Die Studie identifiziert effiziente Gebäude als Grundlage für den Einsatz der gesamten Palette an Technologieoptionen in der Wärmeversorgung – von Wärmepumpen und Wärmenetzen über solarthermische Anlagen bis zum Einsatz von Power-to-Gas.

„Es bringt nichts, auf einzelne klimafreundliche Wärmetechnologien zu schielen, denn für ein Entweder-Oder ist es nach den Jahren des Zauderns im Gebäudeklimaschutz zu spät.“

Gut zu wissen: Wer neu baut, kann Dämmung und Heizung optimal aufeinander abstimmen. Im Neubau lassen sich höhere Dämmstandards von vornherein und bezahlbar umsetzen (Dabei unbedingt auch an die Bodenplatte und das Dach denken). So bleibt die Heizwärme im Haus, die Heizung muss weniger leisten und kann passend dimensioniert werden.

Link zum Beitrag im Gebäudeenergieberater:

Klimafreundlich Heizen geht nur mit Dämmung
Download der Studie auf www.agora-energiewende.de

Hilfreiche Labels und Zertifikate für Bauprodukte

Sören Scholz von DIN CERTCO im Interview zum europäischen Qualitätszeichen KEYMARK und dem DIN Geprüft-Siegel für Wärmedämmung

Die Qualität verbauter Baustoffe und Produkte lernen Bauherren erst nach der Kaufentscheidung und dem Einbau schätzen. Umso wichtiger ist, die Qualitätsmerkmale bereits vorher zu kennen. Und das ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach.

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Sören Scholz - Leiter der Zertifizierungsstelle  DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Sören Scholz – Leiter der Zertifizierungsstelle DIN CERTCO

Die Umstellung auf europaweit einheitliche und mandatierte Normen für Bauprodukte zog den Wegfall des etablierten Ü-Zeichens in Deutschland für CE-gekennzeichnete Produkte nach sich. Die Einführung zusätzlicher, freiwilliger Labels soll den Informationsverlust abfangen, ist auf den ersten Blick allerdings schwer zu durchschauen. Und die Kennzeichnungspflicht für Baustoffe wächst weiter. So gilt ab 1. Februar 2019 eine Deklarationspflicht für Bauprodukte, die im Innenraum verbaut werden: Für Boden-und Wandbeläge, Holzwerk- und einige Dämmstoffe müssen künftig die Emissionen stark flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) in der sogenannten Leistungserklärung angegeben werden, die Bauprodukte mit CE-Kennzeichnung begleitet.

Umweltbewusst Bauen hat nachgefragt.

Sören Scholz, Leiter der Zertifizierungsstelle bei DIN CERTCO in Berlin, nimmt jährlich die Zertifizierung, Überwachung und Kennzeichnung von Produkten vor. Er gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen und erklärt, was ein DIN-Zertifikat alles bedeutet. … Weiterlesen

Alles Müll oder was?

BUND fordert zum Plastikfasten auf

Laut BUND werden in Deutschland jährlich rund zwölf Millionen Tonnen Plastik verbraucht, davon lande mit rund sechs Millionen Tonnen pro Jahr die Hälfte im Müll – europaweit am meisten Plastikmüll!

Ökodämmstoffe

Foto: www.helenesouza.com – www.pixelio.de

Warum nicht aus dem „herkömmlichen“ Fasten, vor allem von Nahrung und schlechten Gewohnheiten, eins zu eins ein Plastikfasten machen? Nun, weil der Einsatz von Kunststoff das eine und „Plastikmüll“ das andere ist.

Verpackungen-Fasten

Über einen bestimmten Zeitraum hinweg Plastik beim täglichen Einkauf als Verpackung zu umgehen, wenn möglich zu Produkten ohne Verpackungen, in Mehrwegverpackungen aus Glas oder zu Verpackungen aus Papier und Karton zu greifen, das würde den Plastikmüll enorm reduzieren – besonders wenn jeder mitmacht und die Fastenzeit 365 Tage im Jahr beträgt.
Doch bei weitem nicht alle Kunststoffprodukte sind auch gleich Plastikmüll. Beim Versuch Kunststoffe komplett zu umgehen, wird es schwierig. Denn Kunststoffe sind nicht nur in Verpackungen auch in Haushaltsgeräten, Kleidung, Spielzeugen, Möbeln oder Autos.

Der BUND schlägt vor, zu Produkten ohne Verpackungen, in Mehrwegverpackungen aus Glas oder zu Verpackungen aus Papier und Karton zu greifen. Aber so einfach ist das nicht – oder so schwarz-weiß.  Würde man Verpackungen aus Kunststoff durch andere Materialien ersetzen, dann wäre der Energieverbrauch in Europa 2,2-mal höher und es würden 2,7-mal so viel Treibhausgase ausgestoßen werden, wie Studien belegen.

Es geht also nicht – wie so oft beim Thema Umwelt um ganz oder gar nicht oder um gut oder böse. Vielmehr gilt meist: sowohl als auch Kopfeinschalten! Mitdenken!

Sicherlich ist es sinnvoll die Plastiktüte gegen den Stoffbeutel zu ersetzen. Aber es gibt auch Kunststoffprodukte, die zur Energie- und Ressourceneinsparung dienen und die CO2 Emission sogar verringern.

So kommen aktuell etwa ein Viertel der verarbeiteten Kunststoffe in langlebigen Anwendungen im Baubereich zum Einsatz: als Fenster, als Rohrleitung, als Wärmedämmung, Bodenbelag und vieles mehr. Diese Produkte haben eine äußerst lange Lebensdauer und helfen während des Gebrauchs, wertvolle Ressourcen zu sparen. Eine Wärmedämmung etwa spart schon im ersten Jahr ihrer Nutzung die Energiemenge ein, die zu ihrer Produktion nötig war. Schon ab dem zweiten Jahr spart sie netto Ressourcen ein.

Negativ-Schlagzeilen über Wärmedämmung verunsichern

Foto: Bernd Kasper - pixelio.de

Foto: Bernd Kasper – pixelio.de

Welcher Dämmstoff ist der Richtige? Und schließlich: Sollte man überhaupt noch dämmen? Unsere Gastautorin nimmt den vermeintlichen Dämmzwang, die Einsetzbarkeit von Dämmstoffen und den Brandschutz einmal genauer unter die Lupe.

Gastbeitrag von Serena Klein

Um hier Antworten zu finden, ist es wichtig, sich Fakten anzuschauen: Wärmedämmung unterliegt einem physikalischen Prinzip. Sie reduziert den Wärmedurchgang durch ein Bauteil wie die Wand auf ein Minimum und gehört daher heute zum energieeffizienten Bauen dazu. Grundsätzlich ist unumstritten: Um den Energiebedarf eines Hauses signifikant zu senken und in keine überdimensionierte teure Heizungsanlage investieren zu müssen, muss das Haus fachgerecht gedämmt werden. Außer man heizt sein Geld gern zum Fenster heraus. … Weiterlesen